Alle Teams an Bord

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Drei ausverkaufte Tage bei Olympiaqualifikationsturnier in Hannover, zwei Siege für DHB-Auswahl und ein glücklicher Dagur Sigurdsson – Sechs europäische Teams sichern sich die letzten Startplätze

Da ist das Objekt der Begierde: Die deutsche Mannschaft präsentiert das Ticket zu den Olympischen Spielen in Paris
imago/Jan Günther

HANNOVER „Das war ein riesiger Stein, der uns vom Herzen gefallen ist.“ Torwart David Späth fasste die emotionale Achterbahnfahrt in knappe Worte. Pflichtsieg gegen Algerien, eine ganz schwache erste Halbzeit und anschließende Niederlage gegen Kroatien, dann ein Duell auf Augenhöhe gegen Österreich, das schließlich mit einem 34:31 und dem Olympia-Ticket endete. Es war knapp, aber am Ende hielt die seit 2008 gültige Serie, dass sich Gastgeber von Olympiaqualifikationsturnieren auch für Olympia qualifizieren. Als Zweiter hinter Kroatien sicherte sich die DHB-Auswahl das Ticket nach Paris. Am 16. April werden die Vorrundengegner im französischen Creteille ausgelost. „Und vorher reden wir auch nicht über Ziele“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

Um dessen Person rankten sich rund um das Turnier die meisten Schlagzeilen. War es klug, den Vertrag mit dem Isländer vor dem Turnier in Hannover bis 2027 zu verlängern – mit der Klausel, dass er hinfällig wird, wenn sich Deutschland nicht für Olympia qualifiziert? Wurde dadurch der Druck auf die Mannschaft zu groß, die de facto gegen Österreich um die Zukunft ihres Trainers spielte? „Ich meine, man hätte besser die Vertragsinhalte nicht veröffentlicht“, sagte Gislason, der zugab, Anfragen für andere Jobs erhalten zu haben: „Ich wäre woanders untergekommen. Es hat sich gezeigt, dass ich ohne Handball nicht leben kann“, meinte der Bundestrainer, er sagte aber auch: „Mir ging es zu viel um meinePerson,esgehtumdieMannschaft und ihren Traum von Olympia.Ichfreuemichdaherriesig,dass wir das mit unserer jungen Mannschaft geschafft haben.“

DHB und Gislason gehen zusammen in die Zukunft – bis zum Abschluss der Heim-WM 2027. Nachdem der Bundestrainer nach dem ersten Spiel gegen Algerien sich etwas mehr Stimmung in Hannover gewünscht hatte, gaben die Fans in der dreimal mit 10.099 Zuschauern ausverkauften ZAG Arena gegen Kroatien und Österreich alles, um ihre Mannschaft nach Paris zu peitschen. „Das war eine tolle Atmosphäre, und auch organisatorisch lief alles wie am Schnürchen“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Sportlich gesehen war – wie schon bei der EM im Januar – Österreich das große Überraschungsteam. Gegen Kroatien waren sie lange auf Augenhöhe, hätten sie am zweiten Spieltag gegen Algerien nicht den letzten Gegentreffer zum 41:26 kassiert, hätte gegen Deutschland sogar ein Remis gereicht, um sich erstmals überhaupt für ein Olympisches Turnier zu qualifizieren. „Einerseits bin ich enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, anderersei

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