Mit feurigen Herzen nach Paris

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Thema der Woche: Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris

Kroatien: Der nächste Streich von Dagur Sigurdsson – Das Team vom Balkan gewinnt das Turnier in Hannover dank Emotionen, Willen und vor allem durch individuelle Klasse

Kollektiver Jubel: Kroatiens Handballer feiern ihren Sieg beim Qualifikationsturnier in Hannover
imago/Jan Huebner

HANNOVER Dagur Sigurdsson ist in die Geschichte des Olympischen Handballs eingegangen: Er hat sich mit zwei verschiedenen Mannschaften für die gleichen Olympischen Spiele qualifiziert. Nachdem der Isländer Japan zum Sieg bei der Asienqualifikation in Katar geführt hatte, gelang ihm das gleiche Kunststück beim Olympiaqualifikationsturnier in Hannover mit Kroatien. Bereits nach dem zweiten Spieltag stand fest, dass der Olympiasieger von 1996 und 2004 unter den fünf Ringen in Paris am Start ist – nachdem man 2021 hauchdünn am Ticket für Tokio an Portugal gescheitert war. Mit den Siegen gegen Österreich und Deutschland hatten die Kroaten den Gruppensieg bereits am Samstag sicher, das abschließende Spiel gegen Algerien war nur noch ein Schaulaufen bis zu dem Moment, als man nach Deutschland auch das „Ticket to Paris“ in Händen hielt.

„Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft. Wir haben mit Leidenschaft gespielt, sie hat alles gegeben, hat Selbstvertrauen und Sicherheit an den Tag gelegt“, lobte Sigurdsson, der im Februar als Nachfolger von Goran Perkovac die Mannschaft übernommen hatte. Nach drei Trainern in drei Jahren – und nach einer Durststrecke nach EM-Silber 2020 – soll der Isländer nicht nur für Kontinuität sorgen, sondern auch an alte Erfolge anknüpfen.

Seinen Anteil am Ticket nach Paris bewertete Sigurdsson eher zurückhaltend: „Ich hatte drei Trainingseinheiten vor dem Turnier in Hannover. Daher waren keine großen Änderungen möglich, auch der Kader war quasi derselbe wie bei der EM. Wir haben an kleinen Stellschrauben gedreht. Aber die Tagesform war zweimal überragend, die Spieler waren top-motiviert und haben alles perfekt umgesetzt. Aber wir mussten uns Olympia erst einmal verdienen.“

Mit dem Turniersieg von Hannover ging auch der große Traum vom Domagoj Duvnjak in Erfüllung: der Kieler wird seine vierten Olympischen Spiele bestreiten. Beim ersten Spiel gegen Österreich musste er noch aussetzen, hatte zudem keine Einheit unter Sigurdsson absolvieren können, aber gegen Deutschland stellte sich der Kapitän in den Dienst der Mannschaft, war mit fünf Treffern, zahlreichen Assists und einem unglaublichen Kampfgeist die Führungsfigur. „Ich bin überglücklich. Was wir in Hannover gezeigt haben, war überragend. Nun hoffe ich, dass wir bis zu den Spielen in Paris alle gesund bleiben.“

Duvnjak ist neben Igor Karacic und Luka Cindric das letzte Überbleibsel der vorherigen, erfolgreichen Generation, ansonsten baut Kroatien auf viele junge S

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