Fünf Gründe für die Krise

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Bergischer HC: Zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg 2018 stehen die Löwen auf einem Abstiegsplatz. Doch warum ist das so und was in dieser Saison bisher so grundverkehrt?

WUPPERTAL/SOLINGEN Die Lage beim Bergischen HC ist so angespannt wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Mannschaft steht zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga 2018 in der Rückrunde auf einem Abstiegsplatz. Acht Niederlagen in Serie ist der längste Negativlauf seit der Abstiegssaison 2016/17 – damals waren es sogar zwölf verlorene Spiele hintereinander.

Eine große Aussprache, bei der laut Geschäftsführer Jörg Föste „einiges zutage getreten ist, was schon längst hätte angesprochen werden müssen“, erfolgte vor der jüngsten 24:31-Heimpleite gegen den VfL Gummersbach. Derzeit arbeitet der Verein in unveränderter Konstellation mit Jamal Naji als Cheftrainer weiter. Auch er steht bei einigen der fünf Gründe für die BHC-Krise in der Verantwortung. Eine Aufarbeitung.

1. Das Verletzungspech

Hätte der BHC nicht eine solche Fülle an Verletzungen auf Schlüsselpositionen, wäre er wohl nicht in der Situation, in der er jetzt steckt.

Seit Saisonbeginn fehlt Tom Kare Nikolaisen, der den Abgang von Max Darj im Sommer 2022 mit dem damaligen Zugang Frederik Ladefoged erfolgreich kompensiert hatte. Kreisläufer Nikolaisen, der zunächst Rückenprobleme hatte, dann sogar operiert werden musste, kehrt eventuell in dieser Saison gar nicht mehr auf das Feld zurück.

Positionskollege Aron Seesing ist seit November aufgrund einer Schulter-OP raus. Zwischendurch mussten die Löwen sogar auf Ladefoged (ebenfalls Rückenprobleme) verzichten. Zuletzt war das in Leipzig der Fall, wo die Mannschaft mit 22:33 komplett unterging.

Ein weiterer Langzeit-Ausfall ist Junioren-Weltmeister Elias Scholtes. Der Rückraum-Links- händer fehlt nach einem Fußbruch für den Rest der Saison. Hinzu kamen regelmäßig weitere Krankheiten und Verletzungen. Im Winter sprach Föste von bis dahin 101 Krankmeldungen – ein Rekordwert.

Gesprächsbedarf: Spieler Eloy Morante Maldonado zusammen mit Trainer Jamal Naji
imago/Eibner

2. Individuelle Leistungen

Hatte Mads Andersen beim BHC vielversprechend angefangen und sein Team gegen Melsungen und Hamburg mit Last-Second-Treffern zum Sieg geführt, ist der Zugang inzwischen völlig abgetaucht. Er ist nicht der Einzige, der diese Entwicklung genommen hat.

Auch Tomas Babak ist kaum noch ein Faktor. Normalform erreichten zuletzt nur wenige Spieler. Herausragende Einzelleistungen sucht man beim BHC vergebens.

3. Die schwache Abwehr

Auch bedingt durch die genannten Verletzungen hat der BHC nie die Verteidigung aufs Feld gebracht, für die er in den vergangenen Jahren bekannt war

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