Feuer und Flamme

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Thema der Woche

Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris

Warum Dagur Sigurdsson seinen Vertrag in Japan kündigte, um die Mission Olympia mit Kroatien zu übernehmen

BERLIN/ZAGREB (CRO) Es war DIE Personalie der vergangenen Wochen. Dagur Sigurdsson (Foto) kehrt nach fast sieben Jahren als japanischer Nationaltrainer nach Europa zurück. Wenige Monate nachdem er Deutschland zum Titel bei der Europameisterschaft 2016 in Polen geführt hatte, gab der Isländer überraschend bekannt, dass nach der WM 2017 Schluss sein würde mit dem Job beim Deutschen Handballbund – das Achtelfinal-Aus gegen Katar in Paris war damit sein letztes Spiel.

In Japan, wo er bereits als Spieler aktiv war, baute er eine Mannschaft für die Olympischen Heimspiele von Tokio auf, die am Ende zwar das Viertelfinale verpasste, aber dennoch für so etwas wie Handball-Euphorie sorgte. Sigurdssons Vertrag wurde verlängert, nächstes Ziel war Olympia in Paris. Im Herbst 2023 buchte er fast sensationell mit Japan das Ticket durch den Finalsieg über Bahrain beim Qualifikationsturnier in Katar. Der Olympiatraum wurde wahr, Paris sollte als finaler Höhepunkt sein Abschied aus Japan sein.

Doch dann kam alles anders. „Ich war gerade in Island, als mich der kroatische Handballverband kontaktierte. Ich reiste nach Zagreb und war sofort Feuer und Flamme für diesen Job als kroatischer Nationaltrainer, denn es ging mir um das Thema Leidenschaft für Handball. In Japan ist man sehr höflich mit allem, aber da fehlte diese Leidenschaft. Und die gibt es definitiv in Kroatien“, sagte Sigurdsson im EHF-Format „The spin“.

Das Problem jedoch: Der Isländer musste den Japanern die Nachricht erst einmal überbringen, dass er die letzten sechs Monate seines Vertrags nicht erfüllen, sondern kündigen würde. „Das zog sich alles etwas hin, es musste übersetzt werden, es ging hin und her, aber am Ende sind beide Seiten sehr positiv auseinandergegangen.“

Als der japanische Verband bekanntgab, dass Sigurdsson nicht mehr ihr Trainer ist, gab es viele Anfragen beim Isländer – von Vereinen aber auch Nationalverbänden. AberdieEntscheidungfürKroatien war da schon gefallen. „Ich war von dieser Aufgabe so begeistert, dass sich die letzten sechs Monate in Japan opferte.“ Die Kroaten, die seit dem EM-Finale2020, dasmitSilberinStockholmendete, nicht mehr viele Meriten gesammelt hatten, waren Elfter der EM 2024 in Deutschland. „Sie wollen zurückindieWeltspitze,unddasistmeinelangfristige Aufgabe. Aber zunächst einmal gilt der ganze Fokus dem Olympia-Qualifikationsturnier in Hannover. Wenn wir das Olympiaticket geschafft haben, können wir langfristig denken.“ Sigurdsson Vertrag läuft zunächst bis nach der WM 2025, die Kroatien gemeinsam mit Dänemark und Norwegen ausrichtet.

Sigurdsson ist der erste ausländische Trainer in der Geschichte der Kroaten – aber an

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