Zwischen Jahrmarkt und Großraumdiskothek

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REWE Final4 2024: Bereits weit im Vorfeld sorgt das Event in der Kölner LANXESS Arena für großes Aufsehen – Die Fans protestieren gegen zu hohe Preise und zu wenig Stimmung

Eine Massen-Bewegung: Das Final4 um den DHB-Pokal zieht seit Jahrzehnten die Fans an – doch der Unmut über zu hohe Preise wächst
imago/Wolf

HAMBURG/KÖLN Zu hohe Preise, zu viel Eventcharakter, zu wenig Rücksicht auf die Fans: Schon weit im Vorfeld sorgt das diesjährige REWE Final4 um den DHB-Pokal für Aufsehen. Den Stein ins Rollen brachten die Fans der SG Flensburg-Handewitt. Bereits vor knapp vier Wochen machten die SG-Fanclubs „Die Wikinger“, „Alte Garde“ und „Hölle Nord“ in einer gemeinsamen Stellungnahme ihrem Ärger vor dem Event, das am 13. und 14. April zum zweiten Mal in der Kölner LANXESS arena stattfindet, Luft. „Die HBL hat deutlich die Bodenhaftung verloren. Die aufgerufenen Preise sind eine Frechheit und schließen einen Großteil an Fans aus.“

Ingo Thomsen, der Vorsitzende des SG-Fanclubs „Die Wikinger“, rechnet vor: Die Kosten für die Busfahrt, die Unterkunft und die Eintrittskarten belaufen sich am Final4-Wochenende für ihn und seine Frau auf zusammen rund 800 Euro. „Und da haben wir noch nichts gegessen und getrunken. Da kommen noch mal Minimum 150 Euro hinzu“, sagt er. Übernachtet wird in Neuss, rund 45 Minuten von der Spielstätte entfernt.

In Köln selbst sind bezahlbare Unterkünfte zum betreffenden Zeitpunkt Mitte April Mangelware. Das liegt unter anderem an einer gleichzeitig stattfindenden Fitnessmesse.

„In der Tat entwickeln sich die Hotelpreise da nicht gerade zu unserem Vorteil oder zum Vorteil der Fans“, sagt Oliver Lücke, Pressesprecher der Handball-Bundesliga: „Wir werden das nicht ändern können, denn wir sind ja auch nicht frei in der Terminwahl“, so Lücke. Sein Vorschlag: „Für dieses Mal könnte es ratsam sein, Hotels in Städten zu prüfen, die nahe bei Köln liegen.“

Die günstigste Karte für das Final4 ist im Oberrang der LANXESS arena zu haben und kostet gut 107 Euro. VIP-Tickets liegen dafür bei mehreren Hundert Euro. „Die Ticketpreise sind absolut vertretbar gestiegen“, sagt Lücke.

Die Veranstaltung sei „für jeden ausgerichtet, nur nicht für die teilnehmenden Vereine oder Familien“, zürnen die SG-Fanclubs angesichts der Preise. „Die Wikinger“ werden dennoch zahlreich in Köln vor Ort sein, vom Fanclub „Alte Garde“ dagegen plant nur ein Bruchteil der Mitglieder die Fahrt an den Rhein. „Auch die HBL hat gestiegene Kosten. Beispielsweise für die Miete der Spielstätte, für Betriebs- und Energiekosten, für Catering und externes Personal“, erläutert der HBL-Sprecher weiter.

Das beschwichtigt die Anhänger der vier teilenehmenden Clubs jedoch nicht. So haben Fanvereinigungen des SC Magdeburg mit ihren Flensburger Pendants Kontakt aufgenom

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