Alles hat ein Ende

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Europapokal: Champions League – Hintergründe – Termine – Tabellen

SC Magdeburg: Star-Trainer Bennet Wiegert über die Siegesserie von 30 Erfolgen hintereinander, über den medialen Hypenc um seinen Bart und den Hass auf Niederlagen

MAGDEBURG Genau 150 Tage am Stück, vom 21. September 2023 bis zum 18. Februar 2024, kannten sie dieses Gefühl nicht. Sie ließen es einfach nicht zu. Der SC Magdeburg verlor einfach nicht mehr. 30 Spiele in vier Wettbewerben blieb der SCM ungeschlagen. Das Team von Bennet Wiegert gewann zwischenzeitlich mit vier Siegen in vier Spielen erneut die Vereins-Weltmeisterschaft, stellte mit neun Siegen in Serie den vereinseigenen Champions-League-Rekord auf, qualifizierte sich durch Erfolge über Wetzlar und die Rhein-Neckar Löwen fürs REWE Final4 im Pokal und war 15 Partien in der Bundesliga ungeschlagen – mit 13 Siegen und zwei Unentschieden.

Und dann folgte das abrupte Ende der Serie – irgendwann musste es ja so kommen. Aber es kam nicht in der Champions League oder in Berlin, Kiel oder Flensburg, sondern mit einem 27:28 bei der TSV Hannover-Burgdorf. „Jede Serie geht mal zu Ende, das ist klar“, sagt Erfolgstrainer Bennet Wiegert, legt aber gleich in seiner ganz typischen Art nach: „Ich hasse es, zu verlieren. Ich will nicht verlieren, ich bin nicht fürs Verlieren gemacht.“ Der SCM-Erfolgstrainer spricht allerdings auch von einem „Luxusproblem“, wenn man sich über so etwas Gedanken machen darf und muss. Aber eines macht den Magdeburger stutzig: „Im Fußball hast du mit 30 ungeschlagenen Spielen in Folge in einer Saison drei Titel gewonnen. Und im Handball: Du verlierst das 31. Spiel und bist erstmal die Tabellenführung los – das ist das Unglaubliche.“ Die Füchse Berlin haben durch die SCM-Niederlage in Hannover und trotz des REmis in Flensburg die Tabellenspitze erklommen, reisen aber am 10. März noch in die GE-TEC-Arena.

Wie die Serie anfing, daran kann sich Wiegert noch leidvoll erinnern: „Erst verlieren wir als Titelverteidiger unser erstes Champions-League-Spiel zuhause gegen Veszprem, dann fangen wir uns diese 20:32-Klatsche in Barcelona. Und drei Tage später fahren wir nach Leipzig und spielen dort remis. Aber genau das Spiel war der Weckruf, dann ging es los“, sagt der 42-Jährige. Und wie es los ging: Im darauffolgenden Champions-League-Spiel fegt der SCM die Slowenen aus Celje mit 39:23 aus der Halle, wieder nur vier Tage später folgte der 34:31-Sieg gegen Meister Kiel.

Und spätestens da war der Knoten geplatzt. Nächster Höhepunkt war der dramatische 34:32-Erfolg über Barcelona nach Verlängerung im Finale der Vereins-WM in Saudi-Ara-bien – als erster Mannschaft überhaupt gelang dem SCM der dritte Triumph in Folge beim Super Globe – versüßt mit 400.000 Euro . Auch nationaler Ebene war der SCM unaufhaltsam wie beim 38:24 gegen die Löwen in der ersten Revanche für das verlorene Pokalfina

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