Auf der Leistungs-Achterbahn

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TSV Hannover-Burgdorf: Die Leistungen der Recken schwanken hin und her – Trainer Christian Prokop explodiert im Spiel gegen den BHC – Was wird aus Supertalent Justus Fischer?

HANNOVER Zwiespältig, indifferent –lässt sich so die Lage bei der TSV Hannover-Burgdorf beschreiben? Vieles spricht dafür. Denn nach wie vor fahren die Recken auf der Leistungs-Achterbahn. Es gibt dünne Auftritte, es gibt Highlights, beide wechselten sich in der jüngsten Vergangenheit stetig ab. Und dazu werden auch mehrere Personalien (wieder) aktuell. Der Reihe nach.

Nach dem sicheren Einzug in die Hauptrunde der European League mit fünf Siegen und einem Remis in der ersten Runde folgte die erste Enttäuschung beim 32:38 gegen den französischen Tabellenzweiten HBC Nantes. Das Ex-Team von Dominik Klein zeigte den Niedersachsen die Grenzen auf – eine Lektion? „Wenn man die gesamte Entwicklung der Recken sieht – schon“, räumte Trainer Christian Prokop ein. Vom vorherigen Bundesliga-Schwung war gegen die West-Franzosen nur wenig zu sehen.

Umso bemerkenswerter nur wenige Tage später der konzentrierte Auftritt gegen Champions-League-Sieger SC Magdeburg vor 9.900 Zuschauern, die den Saisonschnitt auf 6.540 pro Partie anhoben – Platz vier im Fan-Ranking hinter Kiel, Berlin und Mannheim. Das 28:27 mit der Schlusssirene durch den Kempa-Trick von Branko Vujovic auf Vlad Kulesh entfachte Jubel-Arien ohne Ende – grenzte aber, was Fotos vermeintlich belegten, aber gar nicht diskutiert wurde, daran, möglicherweise irregulär gewesen zu sein, denn: Stand Kulesh mit Ball in der Hand schon im Torraum? Egal. Die Recken feierten ihren Coup, SCM-Trainer Bennet Wiegerts Rauschebart rasiert zu haben – und ließen sich feiern. Durchaus zu Recht, denn einmal mehr bewiesen sie, jeder Mannschaft gefährlich werden zu können.

Ein gefragter Mann: Hannovers Kreisläufer Justus Fischer wird von zahlreichen Topclubs aus dem In- und Ausland umworben
imago/Koch

Aber es war wieder ein klassischer Fall von „wie gewonnen, so zerronnen“! Denn nur zwei Tage später setzte es die zweite Niederlage in der European League im Auswärtsspiel in Heidelberg bei den Rhein-Neckar Löwen. Nie und nimmer durfte dieses Match nach drei Vier-Tore-Führungen noch verloren gehen! Sensationelle 20 Paraden von U21-Weltmeister Davis Späth entnervten die Hannoveraner. „Wir sind am Torwart gescheitert“, fasste Prokop zusammen. Und an der Mannheimer Flügelzange David Móré/Tobias Reichmann mit acht beziehungsweise sieben Toren.

Beim Bergischen HC ging es auf der Achterbahn wieder rauf. Das 29:26 war ein Arbeits- und Zittersieg. Nach 45 Minuten platzte Coach Prokop beim 18:21-Rückstand der Kragen. Nach taktischen Anweisungen polterte er los: „Die ganze Kacke ist uninteressant. Ihr lauft zurück wie die Rentner!“ Danach

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