Unter ungewohntem Druck

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Bergischer HC: Das Team von Trainer Naji findet nach einem Fehlstart in die Saison nicht mehr in den Tritt und wird durch Verletzungen weiter zurückgeworfen. Die Folge lautet Abstiegskampf

WUPPERTAL/SOLINGEN Der Bergische HC befindet sich als Zabellen-16. der Liqui Moly HBL mitten im Abstiegskampf. Nur die bessere Tordifferenz im Vergleich zum ThSV Eisenach hält den Verein aktuell am rettenden Ufer. Dazu schickt sich Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten mit zwei überraschenden Siegen in Folge auch noch an, in den Kampf um den Klassenverbleib einzugreifen. Aus BHC-Sicht ist die Lage prekär, denn: Vor der Saison hattewohl niemand ernsthaft damit gerechnet, dass es so eng werden könnte.

Auch wenn die Verantwortlichen immer gebremst haben, ist es noch nicht lange her, da herrschte beim BHC der Traum von Europa. Immer wieder hat das Team gezeigt, zu was es in der Lage ist. In der Saison 2022/23, der ersten unter Trainer Jamal Naji, hatte die Mannschaft nach einem Fehlstart einen hervorragenden Lauf, der optimistisch stimmte. Am Ende wurde es ein solider Rang zwölf – ein ordentliches Resultat für eine Spielzeit, in der ein neuer Coach neue Ideen einbrachte und sieben Zugänge integrieren musste.

Ein Jahr später ist die positive Entwicklung vorerst gestoppt. Ein überraschender Fehlstart mit Niederlagen gegen die beiden Aufsteiger Eisenach und Balingen hat womöglich dem Selbstbild der Mannschaft einen Knick verpasst. Dazu kam ohne Zweifel massives Verletzungspech. Tom Kare Nikolaisen hat aufgrund einer Rückenverletzung noch kein einziges Saisonspiel bestritten – sein Fehlen schmerzt besonders. Er hat 2022/23 den Abgang von Max Darj kompensiert und gemeinsam mit dem damaligen Zugang Frederik Ladefoged das Deckungszentrum zusammengehalten.

Ladefogeds Entwicklung erweist sich bis heute als Glücksfall für den BHC, doch er alleine mit Lukas Stutzke stellt eine zu dünne Besetzung des Innenblocks dar. Aron Seesing hatte sich auf der Position ebenfalls nach und nach etabliert, doch er fällt mit einer Schulterverletzung noch mindestens bis April aus. So improvisieren die Bergischen nahezu seit Saisonbeginn in der Abwehr – mehr als 31 Gegentore im Schnitt sprechen nicht für ein erfolgreiches Projekt.

Der BHC reagierte im Winter, holte in Antoni Doniecki einen Kreisläufer, der in der Deckung helfen soll. Dass er sich einen Bänderriss zuzog, passt ins bisherige Saisonbild.

Trotz allem: In den ersten beiden Pflichtspielen des Jahres hat sich die Mannschaft defensiv gesteigert. Gegen den THW Kiel (25:29) und bei der MT Melsungen (26:31) setzte es zwar Niederlagen, doch die Bergischen waren bis etwa zehn Minuten vor Schluss am Drücker und gaben die Partien auch aufgrund schwacher Angriffsleistungen gegen am Ende offensive Deckungsvarianten der Gegner noch aus der Hand.

So bewahrt Trainer Jamal Naji die

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