Paris lockt: Olympia im Visier

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Deutschlands Handballer haben nicht viel Zeit, über die verpasste EM-Medaille zu klagen. Mit der Qualifikation für Olympia wartet schon die nächste große Aufgabe – Zunächst stand aber schon der DHB-Pokal an

Einschwören auf das nächste Ziel: Deutschland will sich in Hannover für die Olympischen Spiele qualifizieren
imago/Wolf

HAMBURG Für Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar ist es eine „Frechheit“, für Bundesliga-Boss Frank Bohmann hingegen „vertretbar“: Der Pokal-Knallstart nicht mal eine Woche nach der kräftezehrenden Europameisterschaft sorgte für Diskussionen. Mal wieder im Fokus: Die enge Taktung des Handball-Spielplans. Zeit, die Füße hochzulegen, blieb für viele Stars der Szene nach den EM-Festtagen jedenfalls nicht. So musste Nationalmannschaftskapitän Johannes Golla schon am Samstag mit seiner SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinale des DHB-Pokals beim HSV Hamburg ran, DHB-Spielmacher Juri Knorr kämpfte dann am Sonntag mit Cupsieger Rhein-Neckar Löwen in der Neuauflage des Vorjahresfinals beim SC Magdeburg um den Einzug in das Final4 im Köln.

„Es ist schon eine Frechheit, dass eine Woche nach dem EM-Finale ganz, ganz viele Spieler schon wieder ranmüssen, kaum Zeit haben, sich mal zu erholen oder durchzuatmen“, sagte Kretzschmar beim Dyn-Talk „Kretzsche & Schmiso“: „Für die Spieler ist das brutal.“ Auch einige seiner Füchse-Spieler, darunter der dänische Vize-Europameister Mathias Gidsel und DHB-Juwel Nils Lichtlein, waren betroffen. Berlin gehörte nämlich ebenfalls zu den acht Frühstartern im Viertelfinale, empfing am Sonntag den VfL Gummersbach mit dem deutschen EM-Shootingstar Julian Köster (siehe Zusammenfassung auf den Seiten 16 und 17).

Drei Tage danach nimmt dann die gesamte Liga wieder ihren Spielbetrieb auf. Liga-Geschäftsführer Bohmann zeigt Verständnis für den Frust über die Terminhatz. „Den Spielern hätte ich noch mehr Pause gewünscht“, sagte Bohmann.

Er hält den aktuellen Spielplan aber für „vertretbar. Es liegt an den sportlichen Leitungen, gerade die Top-Stars dosiert einzusetzen, dass sie nicht überfordert werden.“ Zum einen, führt Bohmann aus, sei die Pause schon größer als in der Vergangenheit. Zum anderen sei der Spielkalender, vor allem international, „sehr eng, uns bleibt nichts anderes übrig“. Anderseits müsste die Liga mit ihren Terminen weiter in den Sommer gehen. Und dies sei von den Spielern ausdrücklich nicht gewünscht. Zumal in diesem Jahr mit den Olympischen Spielen sogar noch ein weiterer Wettbewerb hinzukommt. Bohmann warb um Verständnis für die kurze Pause. „Die Clubs müssen auch wieder Geld verdienen und im Fernsehen zu sehen sein. Und die ganzen anderen Spieler, die nicht bei der EM waren, müssen jetzt auch wieder ins Spielen kommen“, sagte er handball-wor

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