Die Einzelkritik

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Deutschland: EM 2024 – Hintergründe – Interviews – Stories

Olaf Bruchmann: Die Arbeitsnachweise der deutschen Mannschaft – Andreas Wolff, Julian Köster, Johannes Golla und Juri Knorr mit Bestnoten – Renars Uscins sorgt für Aufsehen

Andreas Wolff

Der einzige Legionär im deutschen Team war ein überragender Rückhalt über das gesamte Turnier. Wolff ist als Sportler und Mensch gereift und weiß, dass er nicht jeden Ball halten muss, halten kann – aber für die wichtigen Paraden zuständig ist. Der Mann aus Kielce hielt im Schnitt knapp 35 Prozent, dabei zum Teil spektakuläre Bälle, wenn er mit dem Bein unter der Latte parierte. Zusätzliche Belohnung: Die Wahl ins EM-Allstar-Team.

NOTE: 1

David Späth

Dem Mann gehört die Zukunft. Späth ist emotional und auch von der Bank kommend schnell auf Betriebstemperatur. Der Keeper von den Rhein-Neckar Löwen fügte sich glänzend in die Rolle als Nummer zwei. Bestes Spiel gegen Mazedonien in der Vorrunde, als Andreas Wolff etwas schwächelte. Erhielt danach nicht mehr viele Möglichkeiten sich auszuzeichnen.

NOTE: 2-

Lukas Mertens

Der Magdeburger ist gemeinhin eine Bank auf dem linken Flügel. Er trifft schnörkelund kompromisslos – war zumindest die allgemeine Meinung.

Mertens baute jedoch während der Vorrunde ab und vergab erstaunlich viele Möglichkeiten. „Speedy“, wie er in der Mannschaft heißt, verlor seinen Stammplatz später sogar an Rune Dahmke. Als Erklärung und Entschuldigung: Mertens war allerdings auch erkältet. Gutes Spiel noch mal zum Abschluss gegen Schweden.

NOTE: 3

Rune Dahmke

Der Kieler war einer von vier verbliebenen Europameistern von 2016 im Team. Dahmke bestach durch großen Einsatz und unbändige Moral. Fast schon legendär sein Rebound, den er gegen Ungarns Kreis-Riesen Bence Banhidi aus der Luft fischte. Leider vergab auch der THW-Linksaußen zu viele freie Chancen oder im Gegenstoß.

NOTE: 3+

Sebastian Heymann

Es war schön zu sehen, dass der Noch-Göppinger wieder volles Vertrauen in seinen Körper hat – nach zwei Kreuzbandrissen ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Heymann hat überragende körperliche Voraussetzungen, ist aber manchmal wie ein Rennwagen, der seine PS nicht auf die Straße bringt. Immerhin: Als Ergänzung in der Deckung stand er seinen Mann und im Angriff spielte er meist mit Mut. Wenn er mit viel Schwung kommt, ist Heymann von keiner Abwehr der Welt zu verteidigen.

NOTE: 3+

Julian Köster

Der junge Gummersbach (23 Jahre/Foto) ist eine der Entdeckungen des Turniers. Köster ist ein begnadeter Abwehrspieler und steht gemeinsam mit Johannes

Golla stark im 6:0-Verbund. Aber auch auf der Spitze in der 3:2:1-Formation besticht Köster mit seinem guten Raumgefühl. Im Angriff darf er sich ruhig noch mehr zutrauen, so wie gegen Ungarn,

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