HALALI - Jagd, Natur und Lebensart
28 October 2021
Unseren Kindern gehört die Zukunft Was mich am meisten bewegt und berührt, nicht zuletzt angesichts der Geschehnisse der vergangenen Monate, ist das Schicksal und die Zukunft unserer Kinder. Wie bestehen sie in diesen turbulenten Zeiten, was wird aus ihnen werden? Eine kleine Anekdote: Als ich vor langer Zeit unseren jüngeren Sohn Max zum ersten Mal mit zur Jagd nahm, war er sechs Jahre alt. Es ging auf Tauben. Wir hatten wie jedes Jahr eine Sondergenehmigung, um die Fraßschäden in den Gemüsefeldern gering zu halten. Wir durchstreiften die Felder, mitunter auch mittags, um ein paar Täubchen für das Abendessen zu gewinnen. Unser Großer zeigte von Anfang an reges Interesse an der Jagd, doch den kleineren Max wollten wir keinesfalls drängen, uns zu begleiten. Doch dieser Samstagmittag sollte sich als prägend erweisen. Ilka hatte Johannes im Schlepptau, ich den noch kleinen Max. Er durfte den alten Labrador führen, also war er mit Begeisterung dabei. Ilka hatte leider kein Waidmannsheil, aber Max konnte kurze Zeit später überstolz einige Tauben zum Auto tragen. Kaum zu Hause angekommen, fragte Max, ob man die denn auch essen könne. So feuerten wir kurzerhand den Grill an und bereiteten ein paar köstliche Taubenbrüste zu. Seitdem geht er regelmäßiger mit, zeigt Interesse, isst mit großer Freude Wildbret und erkundigt sich immer wieder mal nach der Taubenjagd. Eines haben unsere Kinder im langen Lockdown und gesellschaftlichen Stillstand gelernt: Erfolg stellt sich nur ein, wenn du die Dinge selbst in die Hand nimmst. Das ist beim Online-Schulunterricht genauso wie in der heimischen Küche beim Zubereiten des eigenhändig erlegten Wildes. Diese HALALI-Ausgabe befasst sich mit vielerlei, auch mit dem jagdlichen Nachwuchs und der Öffentlichkeitsarbeit bei der Jugend. Wie halten wir es in der Familie damit, worauf legen andere Wert? Die Bloggerinnen und Blogger, die zu Wort kommen, sind teilweise selbst schon Eltern und oder hatten bereits Gelegenheit, das grüne Handwerk Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Dazu trafen wir erneut Annette von Karp (wir berichteten bereits in HALALI 03/2018), die mit ihrer Initiative „Nettis Naturkinder“ Hamburger Kindern die Zusammenhänge der Natur (auch der Jagd) nahebringt, um sie nach ihren neuesten Erfahrungen zu fragen. Gemeinsam mit Dr. Florian Asche gestaltete sie auch die Kolumne dieser Ausgabe. Und um den Bogen zur Fischwaid zu schlagen, besuchten wir eine junge Frau am Tegernsee, die ihr Leben der Berufsfischerei widmet. In der HALALI-Küche haben wir für Sie Wild eingeweckt – für die Jagdhütte, als Mitbringsel oder einfach, wenn es zum Mittagessen mal schnell gehen soll. Nachhaltig ist aber auch die Hege. Auf den ersten Blick etwas befremdlich wirkt die Hege der Hühnervögel in den schottischen Moorlandschaften: Wenn Sie dazu den Beitrag von Byron Pace aus Schottland lesen, werden Sie die dortigen Gepflogenheiten besser verstehen. Zurück in Deutschland, schauten wir dem Büchsenmacher Franz Ritter über die Schulter und überzeugten uns von seinen besonderen Fertigkeiten. Das alles und viel mehr, liebe Leserinnen und Leser, unterhält Sie im Herbst und im Winter, bis wir uns hoffentlich gesund und munter auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund wiedersehen. Ihr Oliver Dorn | Chefredakteur PS: Falls Sie noch keine Präsent-Idee für eine Drückjagdeinladung oder für ein passendes Weihnachtsgeschenk haben sollten, lege ich Ihnen das HALALI-Kochbuch von meiner Frau Ilka Dorn ans Herz. Mehr dazu finden Sie auf Seite 160/161.
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