HALALI - Jagd, Natur und Lebensart
24 October 2019
WALD UND WILD BRAUCHEN IHRE STIMME! Was ist schon wieder los im deutschen Wald? Bereits in den 80er-Jahren skizzierte man wahre Horrorszenarien dahinsiechender Landschaften. Nun steht uns das Waldsterben 2.0 bevor. Und längst bedarf es keines Photoshop-Programmes mehr, um die Schäden sichtbar zu machen. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Nämlich ein globales Umdenken unseres Konsumverhaltens. Und das möglichst rasch. In der Praxis jedoch sieht das Rettungsprogramm offenbar anders aus. Zunächst einmal gilt es, wie stets, einen Schuldigen zu benennen. Am besten ein Bauernopfer ohne große Lobby. Im vorliegenden Fall ist als Übeltäter der Knospenfresser ausgemacht, der alle forstwirtschaftlichen Anstrengungen mit seiner Fressgier zunichtemacht. Fressgieriges Rehwild? Nun ja. Aber natürlich äst es – und zwar am liebsten die jungen Triebe noch junger Bäume. Das ist ein Thema, das Jägerinnen, Jäger und insbesondere die Jagdpächter angeht. Denn der Bund und die Länder unterstützen Waldbesitzer mit Förderprogrammen zur Anpflanzung klima-resistenterer Baumarten. Wir sind nun aufgefordert, auch von unseren Verbänden, vorrangig auf diesen Flächen zu jagen. Das ist so weit in Ordnung, denn schließlich geht es um Solidarität und um die Zukunft unseres Waldes. Von anderer Seite allerdings sind die Aufträge an uns bedenklich: So möchte zum Beispiel Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayerischen Landtag, die Nachtjagd aufs Rot- und Rehwild eröffnen. Die Folgen solchen Unfugs, sollte er denn stattfinden, kann sich jeder waidgerechte Jäger und wildkundige Leser selbst ausmalen. Gebieten Sie diesem politischen Unverstand Einhalt! Sprechen Sie bitte mit Ihren Freunden und Bekannten, und werben Sie für waidgerechte Lösungen. Wald UND Wild brauchen Ihre Stimme. Auch anlässlich solch besorgniserregender Entwicklungen beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe mit dem Wald im Klimawandel. Wissenschaftlich ab Seite 12, damit die Meinungsbildung auf Fakten fußt. Aber auch die Kolumne zum gleichen Thema liefert viel Erhellendes (s. Seite 168). Darüber hinaus können Sie uns diesmal auf eine Gamsjagd in die winterliche Steiermark begleiten und uns auf den tropischen Seychellen beim Fischen mit der Fliegenrute zuschauen. Apropos Reisen: Wir befragten unsere jungen Blogger nach ihrer Motivation, überhaupt in der Ferne auf Jagd zu gehen, und stellen ein neues Bewertungsportal für Jagdreisen vor. Und wie immer schickten wir unsere Autoren in Werkstätten und Unternehmen, die nützliche Ausrüstung, aber auch Schönes für die Jagd herstellen. Lesenswert sind sicher auch unser Porträt eines belgischen Künstlers mit jagdlichen Arbeiten und der Beitrag einer jungen Biogeografin und Jägerin, die sich um die Wiederansiedlung des Waldrapps bemüht. Appetitanregendes gibt es in dieser Ausgabe natürlich auch: Wir haben Früchte des Waldes gesammelt, um damit Wildrezepte zu verfeinern. Last, not least möchten wir Sie auf die Initiative #waidgerechtejagd aufmerksam machen. Eine Kampagne, die wir zusammen mit anderen Jagdmagazinen und Jagdmarken gerne unterstützen. Schließlich hilft jeder Anstoß, egal, ob bei der Jagdausübung oder in Form eines Posts in den sozialen Medien, über sein Handeln nachzudenken. Weitere Details auf der Webseite www.waidgerechte-jagd.de. Ich hoffe, diese Ausgabe liefert Ihnen viel Gesprächsstoff fürs gesellige Beisammensein am Feuer nach den Treib- und Drückjagden. Ich würde mich freuen, wenn wir uns dort einmal begegneten!
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