HALALI - Jagd, Natur und Lebensart
27 January 2016
Im vergangenen Jahr erreichten die Feindseligkeiten gegenüber der Jägerschaft wohl ihren vorläufi-gen Höhepunkt. Die „grünen“ Ökojagdgesetze definieren die Jagd angeblich neu und unterstellen sie dem hehren Ziel des Tierschutzes. Ihre Inhalte sollen unsere Passion gesellschaftlich konsensfähig erhalten – so zumindest die grünen Minister. Die Papiere fußen allerdings weniger auf Fakten als auf Meinungen. Und Tierschützer dürfen wir Jäger uns dennoch nicht nennen. Alle Welt wettert gegen den Jagdtourismus, verurteilt die sogenannte Trophäenjagd und verschließt sich dabei vernünftigen Argumenten, die sogar aus den betroffenen, überwiegend afrikanischen Ländern stammen. Vegetarismus und Veganismus sind Trend, prämiert mit dem Gutmenschen-siegel der Meinungspolizei. Das passt in unser heutiges Zeitklima, extrem aufgeheizt durchs rasante Tempo sozialer Netzwerke. Die Verbohrtheit erinnert an das sinnlose Wettrüsten politischer Schwachstrahler der 80er-Jahre. Dessen ungeachtet sind wir Jäger, so konstatiert Christian Schätze, Chefredakteur von „Unsere Jagd“, in einem jüngeren Editorial völlig richtig, „… so schön normal geblieben“. Unsere Erdung verdanken wir nicht zuletzt der Tatsache, dass wir uns ganz natürlich, von eigenhändig erlegtem Wild ernähren können und wollen. Darüber hinaus versorgen wir Mitbürger, die nachhaltige Lebensmittel schätzen, mit dieser wertvollen Ressource. Unsere Neigung zu unaufgeregter Normalität bestimmt ebenso unseren Umgang mit Umwelt und Familie: Wir leben naturnäher, pflegen bewährte Werte und schenken unseren Kindern eine Jugend, die nicht nur von schulischem Leistungsdruck und Konsum geprägt ist. In Zeiten von übervollen Kühlschränken, Sahne-Tortellini, Fertigpizzas und genetisch veränderten Convenience-Produkten tappen unsere Kinder zwangsläufig in die Fettfalle. Wer, wenn nicht wir, hat es in der Hand, gesunde Alterna-tiven aufzuzeigen? In unserer Familie ist es mittlerweile Tradition, mehrmals in der Woche gemeinsam in der Küche aus selbst erlegtem Wild eine gemeinsame Mahlzeit zuzu-bereiten. HALALI wird mit der vorliegenden 20. Ausgabe fünf Jahre alt. Während wir Jäger in diesem halben Jahrzehnt reichlich öffentliche Kritik einstecken mussten, haben sich mit Wolf und Luchs neue Jäger im Land etabliert. Die Rückkehr der großen Beutegreifer wird von den etablierten Tier- und Naturschutzverbänden nahezu kritiklos begrüßt und gefördert, während vielleicht dringendere Artenschutzmaßnahmen aus wirtschaftlichen oder ideologischen Gründen zu kurz kommen (s. Seite 20, 82 und 104). Unser Jubiläum haben wir deshalb zum Anlass genommen, solche und andere große Leitthemen in einem informativen Rückblick herauszustellen (s. Seite 12). Jagdreisen sind uns als Inspiration und Blickerweiterung ein Anliegen, deshalb sind wir diesmal nach Frankreich aufgebrochen, um Ihnen in dieser Ausgabe die dortige Jagdkultur vorstellen zu können (s. Seite 44, 58 und 142). Außerdem unterzog unser Redakteur Stefan Bader vier industriell ge-fertigte Take-Down-Repetierbüchsen einem umfangreichen Härtetest. Die Leistungen des Handwerks honorieren wir mit einem Porträt exquisiter Büchsenmacher (s. Seite 64). Bertram Graf von Quadt und seine Gattin Sandra besuchten den Sternekoch Sören Anders, der ihnen für HALALI eines seiner Lieblingsmenüs verriet. Schwelgen Sie also wie gewohnt in einer üppigen Themenvielfalt, und feiern Sie mit uns eine große, lebensfüllende Leidenschaft: die Jagd!
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