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MONACO-SKANDAL

So heißt es nicht nur im Casino von Monte Carlo, wenn’s beim Roulette für Spieleinsätze zu spät ist. Seit ein Whistleblower mit explosiven Details über dubiose Finanzdeals im Fürstentum an die Öffentlichkeit ging, liegt ein Schatten über der Familie Grimaldi. Ist das Geldparadies an der Côte d’Azur in Wahrheit etwa ein Schurkenstaat?

CLAUDE PALMERO Der frühere Finanzberater von Albert II. ist seit seinen Enthüllungen abgetaucht

Böse Zungen sprechen von einer Banditen-Tradition. Schließlich wurde der zweitkleinste Staat der Welt einst von italienischen Freibeutern aus Genua gegründet. Ein gewisser Grimaldo, Urahn von Fürst Albert II. (66), hatte sich in grauer Vorzeit den Felsen im Mittelmeer, auf dem der heutige Palast Monacos steht, unter den Nagel gerissen. Die angestammten Bewohner ließ er vertreiben, vermutlich nicht ohne Blutvergießen. Säbel rasseln heute hier zwar nicht mehr, aber nach den Enthüllungen eines Whistleblowers über geheime Konten, Korruption und Geldwäsche im Fürstentum Monaco häufen sich Schlagzeilen über die Herrscherfamilie, die es mit Recht und Gesetz nicht so genau nehmen soll. Klar, für Skandale haben die Grimaldis in den letzten Jahrzehnten immer wieder gesorgt. Meist ging es um Seitensprünge, unglückliche Fürstinnen, tragische Schicksale.

Der Vorwurf krimineller Machenschaften am Fürstenhof ist hingegen ein absolutes Novum. Was genau, wenn überhaupt, an den Beschuldigungen dran ist, versucht gerade eine Armada von Ermittlern herauszufinden.

Angefangen hat der Ärger für Albert, Caroline, Charlène und Co. vor etwa einem halben Jahr, als Claude Palmero (67) seinem Herzen Luft machte. Fast zwei Jahrzehnte hatte der Finanzexperte dem Fürsten, Sohn von Hollywoodstar Grace Kelly (†1982), als Chefbuchhalter und wichtigster Berater in Finanzfragen gedient.

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1 FÜRST ALBERT Eine EU-Sonderkommission kam zu dem Schluss, dass Monaco in Sachen Bekämpfung von Geldwäsche nicht genug tue – und Abhilfe teilweise sogar behindere.

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2 CHARLOTTE CASIRAGHI Carolines älteste Tochter soll die Einzige im Familienkreis sein mit weißer Weste.

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3 ANDREA CASIRAGHI Er und sein Bruder Pierre werden laut Whistleblower Palmero u.a. bei der staatlichen Vergabe von Bauvorhaben regelmäßig bevorzugt.

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4 PRINZESSIN CAROLINE Sie gilt schon lange als graue Eminenz im Fürstentum – und zieht laut Palmero die Strippen zugunsten ihrer Familie.

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5 PIERRE CASIRAGHI Bei den Luxus-Immobiliengeschäften des jüngsten Neffen von Albert II. ging mutmaßlich nicht alles mit rechten Dingen zu.

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FOTOS: ADOBE STOCK, GETTY IMAGES, PR

6 FÜRSTIN CHARLÈNE Palmero enthüllte, dass sie eine jährliche persönliche Apanage von 1,5 Millionen Euro erhält – zuzüglich zu weiteren Unkosten, die der Hof trägt.

Eine rechte Hand, wie man s

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