MIT BASIC INSTINCT

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SHARON STONE MALT

Lange nicht im Kino gesehen? Kein Wunder, Hollywood-Ikone Sharon Stone sitzt täglich bis zu 17 (!) Stunden in ihrem Atelier und malt instinktiv drauflos – als Therapie. Jetzt sind ihre Bilder in Deutschland zu sehen

„Love Story“ heißt eins der Gemälde, die Sharon Stone aktuell in der Berliner Galerie Deschler zeigt

Noch ein Filmstar, der die große Leinwand mit der kleineren vertauscht, weil es mit der Karriere nicht mehr ganz so doll läuft? Nein, bei Sharon Stone (66) liegt die Sache ein bisschen anders. Die „Basic Instinct“-Schauspielerin griff bereits als Kind zu Stiften und Pinsel. Eine Tante, die sich auf Wandmalerei spezialisiert hatte, nahm die Kleine, die offensichtlich Talent besaß, unter ihre Fittiche. Am College belegte Sharon neben Literatur auch Kunstseminare. Machte in dem Fach sogar ihren Bachelor. Weshalb die Frau mit dem IQ von 154 die Malerei anschließend aber vernachlässigte, ist bekannt: erste Erfolge als Model, dann der Durchbruch in Hollywood als Darstellerin, der man sofort das Prädikat Femme fatale verpasste, obwohl sich Ms. Stone selbst nie als solche sah. Sie weiß noch, was sie an den Set von „Basic Instinct“, den Erotikthriller, der sie weltberühmt machte, mitgenommen hatte: Buntstifte und ein Andy-Warhol-Ausmalbuch. „Das hielt mich in den Drehpausen bei Laune“, sagt sie lachend.

Auch ein großes Thema bei Sharon: Fashion. Sie ist das Kampagnengesicht von Dolce & Gabbana

DIE KUNST HILFT SHARON, IHRE DÄMONEN ZU VERTREIBEN

Trotzdem blieb Malen viele Jahre nicht mehr als ein unbedeutendes Hobby. Das änderte sich mit einer Reihe von Schicksalsschlägen, die Sharon Stone völlig aus der Bahn warfen. Erst eine massive Hirnblutung, die neun Tage unentdeckt blieb und an der sie im Herbst 2001 fast gestorben wäre.

Nach einer Notoperation (die Ärzte gaben ihr eine fünfprozentige Überlebenschance) konnte sie nicht mehr sprechen, gehen, sich kaum noch an etwas erinnern. Sieben endlose Jahre dauerte es, bis sie physisch einigermaßen wiederhergestellt war. In der Zeit scheiterte ihre Ehe, verlor sie das Sorgerecht für ihren ersten Sohn, musste ihrem Ex und dessen Freundin Unterhalt fürs Kind zahlen, „jedes Jahr mehr“. Gleichzeitig wurden die Rollenangebote weniger, und das, obwohl Stone, wie sie verrät, die ganze Wahrheit über ihren Gesundheitszustand für sich behielt, weil ihr das beruflich gleich das Genick gebrochen hätte. „Mit einer Behinderung hat man in meinem Job schlechte Karten.“ Sie musste eine weitere Hypothek auf ihr Haus aufnehmen, stand mit dem Rücken zur Wand, fragte sich, wozu das noch alles?

Ihre Zahnärztin – eine „extrem coole Frau“ und heute eine ihrer besten Freundinnen – war es schließlich, die ihr psychisch auf die Beine half. „Sie veränderte mein Denken, brachte mir bei, wie man es schafft, auch in schlimmen Zeiten das Beste aus sich he

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