„Trau dich und sei eine Inspiration“

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Avi Jakobs zählt zu den einflussreichsten trans Personen Deutschlands und räumt in der Show „Beyond Fashion“ mit gängigen Beauty- und Modeklischees auf. Ein inspirierender Talk

Liebt das Spiel mit der Mode und den Geschlechtern: Avi Jakobs
FOTO: OSMAN BALKANN

Nach dem Interview mit Avi Jakobs möchte man sich am liebsten sofort in ein hautenges Paillettenkleid werfen, um sich selbst zu feiern. Die empowernde Haltung der nicht-binären Beauty- und Modeexpertin färbt sofort ab: „Du bist der Main Character in deinem Leben“, haut die 32-Jährige im Video-Call raus, „und du hast es verdient, dass du das tragen kannst, was du willst, und dass du dich schön darin findest!“ Recht hat sie! Kein Wunder, dass Avi als Teil der deutschen „Queer Eye“-Truppe so vielen Menschen zu mehr Selbstakzeptanz verholfen hat.

Über die Netflix-Show, die leider nach nur einer Staffel abgesetzt wurde, sagt sie: „Es hat mir so viel bedeutet, ein Teil davon zu sein. Am wichtigsten war mir immer, wohlwollend und wertschätzend mit den Kandidaten umzugehen und niemanden vorzuführen – genau hinzugucken, wer die Menschen wirklich sind, statt sie einfach umzukrempeln.“ Man merkt, wie ernst Avi es nimmt, ein Role Model zu sein – gerade weil es für sie persönlich auch nicht immer einfach war, ihren eigenen Weg zu gehen. „Ich war zwölf, als ich anfing, mit den Geschlechtern zu spielen und mich feminin zu kleiden. Das war nicht so easy damals. Heute ist das zum Glück leichter – aber nur, weil viele von uns dafür gekämpft haben.“

Darum fightet die coole Stil-Ikone auch fleißig weiter, unter anderem mit ihrer Show „Beyond Fashion“ (zu sehen in der ARD-Mediathek), in der sie die gängigen Mode- und Beautystandards kritisch hinterfragt und inspirierende Menschen aus der Fashionwelt vorstellt, die sich trauen, gegen den Strom zu schwimmen: „Es gibt so viele verschiedene Körperformen und jede ist schön, aber von den großen Modehäusern wird immer nur ein bestimmtes Ideal repräsentiert“, kritisiert Avi die Fashionbranche und lobt im selben Atemzug die Werbe

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