Sie hält uns mit jedem ATEMZUG am Leben und trotzdem wissen wir so wenig über sie. Dabei lohnt es sich, dieses spannende Organ einmal näher zu betrachten und besser kennenzulernen
Mit jedem Atemzug pumpt etwa ein halber Liter Luft durch sie hindurch. Aber nicht nur das: Auch Feinstaub, Pillen oder Viren machen sich gemeinsam mit dem Sauerstoff auf dem Weg. Wie bleibt unsere Lunge trotzdem gesund und fit? Wie können wir sie sogar noch trainieren und was kann ich tun, wenn mir die Luft wegbleibt? Dr. Kai-Michael Beeh hat viele Rätsel unseres Atemorgans in seinem Buch „Die atemberaubende Welt der Lunge“ aufgelöst. In Good Health klären wir die wichtigsten Themen zur Lungengesundheit und lassen sie dabei hin und wieder selbst zu Wort kommen ... l
1 WIE VIEL LUFT PUMPT DURCH DICH HINDURCH?
Stelle dir einen Heißluftballon vor – so viel Luft, wie dort hineinpasst, atme ich täglich ein. Das sind zwischen 10 000 und 20 000 Liter. Ich sorge dafür, dass du pro Minute etwa zwölf bis 18-mal Luft holst. Dabei ist kein Atemzug identisch, sondern für sich einzigartig. Wenn ich einmal einatme, erreicht mich laut Wissenschaftlern etwa ein halber Liter Luft. Unter Belastung schaffe ich es auf ungefähr 2,5 Liter pro Atemzug und bei Ausdauersportlern erreiche ich sogar an die vier Liter.
Wahnsinn, oder?
2 BIST DU WIRKLICH GRÖSSER ALS MEINE HAUT?
Mir ist bewusst, wie unscheinbar ich wirke. Doch ich bin ein wahrer Künstler darin, Platz zu sparen – wie ein Origami-Kunstwerk habe ich mich zusammengefaltet. Würdest du meine gesamte Oberfläche auseinanderlegen, übertrumpfe ich deine Haut um Längen! Denn es zählt nicht nur die Fassade meiner Lungenflügel, sondern auch die inneren Verzweigungen der winzigen Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen. Bis zu deinem 15. Lebensjahr wächst meine Alveolen-Anzahl bis auf ca.400Millionen an. „Deren Oberfläche entspricht mit 90m² etwa der Größe eines halben Tennisplatzes und ist damit ungefähr 45-mal so groß wie die Oberfläche der Haut“, erklärt der Pneumologe.
3 STIMMT ES, DASS DU NICHT SELBST ATMEN KANNST?
Du hast mich erwischt, ich bin eher passiv veranlagt und habe keinerlei Muskeln. Ehrlicherweise liege ich lieber im Chefsessel und lasse das Zwerchfell – einen flachen, kräftigen Muskel am unteren Rippenbogen – für mich arbeiten. Das klappt wunderbar, denn das Zwerchfell besitzt genügend Kraft und Ausdauer, um den ganzen Körper in Schwung zu bringen. Zieht es sich nach unten, saugst du aut
