DAS Persönlichkeits-PuzzleSO, WIE WIR SIND

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PERSÖNLICHKEITSTESTS sind hochbeliebt – unter Psychologen aber ist ihre Aussagekraft umstritten. Doch jetzt haben Forscher anhand von 1,5 Millionen Fragebögen ein einzigartig neues Modell entwickelt, das sogar viele Kritiker überzeugt. Es schenkt uns die Möglichkeit zu einer EHRLICHEN SELBSTEINSCHÄTZUNG und damit zu einem glücklicheren und gesünderen Leben

Schnitze das Leben aus dem Holz, das du hast“˛ schrieb der russische Schriftsteller Leo Tolstoi. Aber welches Holz haben wir genau? Erscheint uns unsere Persönlichkeit nicht manchmal wie ein geheimnisvolles Puzzle, vor dem wir sitzen, ohne zu wissen, welcher Stein nun zu welchem gehört? Die Fragen „Warum passiert das immer mir?“, „Warum habe ich das jetzt so und nicht anders gemacht?“ oder „Was kann ich jetzt noch tun?“ kennt sicher jeder von uns. Stellen wir uns vor, unsere Persönlichkeit sei ein großes Puzzle. All unsere Beziehungen, Erlebnisse, Lebensabschnitte, unsere Entscheidungen, Handlungen und Emotionen repräsentieren unterschiedlich große Puzzlesteine, die es zusammenzusetzen gilt. Jeder Teil für sich genommen trägt zum größeren Gesamtbild bei. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Puzzles haben wir allerdings für unser persönliches Puzzle keine Vorlage.

Wer bin ich? Welche Charakterzüge machen meine Persönlichkeit aus? Natürlich sind wir alle einzigartig, aber lassen wir uns nicht vielleicht doch nach systematischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden kategorisieren? Forscher um Martin Gerlach an der Northwestern University in Illinois haben jetzt ein Persönlichkeitsmodell entwickelt, das diese existentiellen Fragen beantwortet.

Das Vier-Typen-Model

Extraversion, Aufgeschlossenheit, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus: Von den „Big Five“ der Persönlichkeit haben die meisten schon gehört. Martin Gerlach und sein Team stellten jetzt fest, dass sich aus diesen Persönlichkeitszügen vier Typen ableiten lassen, die ihrer Ansicht nach eine weit größere Aussagekraft besitzen als bisherige Kategorisierungen – und sogar schon einige Kritiker von Persönlichkeitstypisierungen überzeugen konnten. Dafür werteten die Wissenschaftler Daten aus Fragebögen von mehr als 1,5 Millionen Menschen aus und verwendeten einen speziellen Algorithmus. Die Persönlichkeitstypen, die sich daraus ableiten lassen, umfassen Charakterzüge, Einstellungen, Werte und persönliche Stärken wie Schwächen. Das Neue daran ist, dass es kaum Schnittmengen gibt und sich die allermeisten Menschen beim Befragen zu jewe

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