Diabetesmuss nicht sein

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Der beliebte TV-Arzt erklärt, worauf wirim Alltag besonders achten sollten,um unsere ZUCKERWERTE stabil zu halten

DR. MATTHIAS RIEDList Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg

Unser Leben ist heute deutlich bequemer als das unserer Vorfahren. „Sie mussten oft stundenlang einem Beutetier hinterherlaufen, bis es erschöpft und leicht zu erlegen war. Und wir heute? Wir legen oft nur ein paar Meter zurück – und abends geht es dann meist aufs Sofa. Doch dieses Leben entspricht nicht unserer Jahrtausende alten Natur – und erhöht daher unser Risiko für Erkrankungen wie Diabetes“, erklärt der beliebte Ernährungs-Doc Matthias Riedl.

Fachleute wie er blicken besorgt auf die steigende Zahl von Typ-2-Diabetikern, die in Deutschland die Acht-Millionen-Grenze geknackt hat. Und nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen jährlich mindestens eine halbe Million dazu.

Bewegt(er) leben

Doch Dr. Riedl macht Hoffnung: „Mit einem gesunden Lebensstil können wir uns schützen. Bereits ein 30-minütiger Spaziergang täglich hilft.“ Denn sobald unsere Muskeln arbeiten, benötigen sie als „Treibstoff “ Glukose (Blutzucker). Sie verfügen zwar über sogenannte Glykogen-Depots, aus denen sie sich bei Aktivität versorgen. Sind diese leer, besorgen sich die Muskelzellen den nötigen Nachschub aus dem Blut – das bedeutet, unser Blutzuckerspiegel sinkt. Außerdem: Unser Körper schüttet bei Bewegung bestimmte Hormone (z. B. Interleukin) aus, die das Diabetes-Risiko senken.

Zusätzlich rät Dr. Riedl zu kleinen Ernährungs-Tricks: So sollten wir etwa mindestens die Hälfte der klassischen Beilagen wie Reis oder Nudeln durch Möhren, Brokkoli, Kürbis & Co. ersetzen. Statt zu Limo und Saft lieber zu Tee greifen. Und beim Backen das Weißmehl einfach mit Mandel- oder Vollkornmehl tauschen. Noch mehr Tipps erfahren Sie in den Kästen. l

Warum Essenspausen wichtig sind

„Ein Keks hier, ein paar Trockenfrüchte da. Wer immer wieder snackt, stellt seine Bauchspeicheldrüse auf Dauerbetrieb und programmiert sie damit auf zunehmende Erschöpfung“, so Dr. Matthias Riedl. „Zudem werden so stetig Kohlenhydrate aufgenommen, die wir vor allem bei einem bewegungsarmen Alltag nicht verbrennen können. Folge: Die überschüssige Energie speichert der Körper dann bevorzugt als Bauchfett, das Diabetes befeuert.“ Riedls Rat: „Um den Prozess zu unterbrechen, helfen längere Esspausen. Das heißt:

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