„Ich habe gerade meinen 10. Überlebenstag gefeiert!“

4 min lesen

Vor zehn Jahren wurde bei CLAUDIA ALTMANN-POSPISCHEK metastasierter Brustkrebs diagnostiziert. Die Ärzte gaben der damals 38-Jährigen gerade mal zwei Jahre – doch sie lebt mit der Erkrankung, kämpft tapfer weiter und teilt ihre Erfahrungen

TEIL 2

CLAUDIAS
CANCER CHALLENGE

Der 5. Juli ist für Claudia seit zehn Jahren ein besonderer Tag: Im Sommer 2013 bekam sie die Diagnose fortgeschrittener Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und in den Knochen.

Wenige Tage zuvor spürte die Österreicherin im Urlaub ein Stechen in der Brust und ertastete einen kleinen Knoten. „Ich habe sofort bei meinem Gynäkologen angerufen, weil ich gespürt habe, dass etwas nicht stimmt. Er hat mich beruhigt, wollte anfangs noch nicht mal eine Mammographie machen, weil er überzeugt war, dass ich noch viel zu jung für Brustkrebs bin“, sagt die 48-Jährige. Sie ließ nicht locker, bekam die Untersuchung. Das Ergebnis: Es ist ein bösartiger Tumor. „Anfangs sah es so aus, als könnte man ihn heilen, doch wenige Tage darauf haben die anderen Tests gezeigt, dass der Krebs bereits in die Leber und die Knochen gestreut hat.“

Schock-Diagnose: Unheilbar!

Claudias Leben wird ganz plötzlich von hundert auf null ausbremst: „Es war unwirklich. Ich bin als gesunde Frau ins Krankenhaus rein und als todkranke Frau wieder rausgekommen. Die Ärzte haben mir kurz darauf prognostiziert, dass ich maximal noch zwei Jahre leben werde“, erklärt sie. Die ersten Monate nach der Diagnose funktioniert die Brustkrebspatientin einfach nur: Chemotherapie, OP, Nebenwirkungen, Krankenhausaufenthalte, Todesängste. „Es braucht seine Zeit, bis man den ersten Schock verdaut hat. Ich habe lange gedacht: ‚Das kann doch alles nicht wahr sein, ich bin in einem Albtraum gefangen‘. Trotzdem habe ich jeden Tag versucht, den Kopf über Wasser zu halten“, so Claudia.

Ein Leben mit Metastasen

Mehrere Therapien sollen dafür sorgen, dass der Krebs nicht weiterstreut. Die Medikamente schlagen an, trotzdem geistert durch den Kopf der Österreicherin immer wieder der Gedanke an den nahenden Tod: „Mit 38 fühlt man sich unsterblich. Ich habe vorher nie darüber nachgedacht, dass mein Leben irgendwann vorbei sein könnte. Plötzlich wurde ich mit meiner Sterblichkeit konfrontiert und habe gedacht, dass ich die zwei Jahre, die mir gegeben wurden, nicht überstehen werde.“ Doch als sich der 5. Juli im Jahr 2015 zum zweiten Mal jährt, ist ihr Zustand trotz Metastasen immer noch stabil: „Das war merkwürdig für mich. Ich habe damals gedacht: ‚Eigentlich sollte ich heute tot sein… aber ich bin immer noc

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel