WIE reanimiere ICH RICHTIG?

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Niemand sollte glauben, helfen ginge ihn nichts an. Laut Studien ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man mindestens einmal im Leben in die Situation kommen wird, Erste Hilfe leisten zu müssen. Oft im Familienkreis. Da ist es gut zu wissen: HELFEN KANN JEDER. Man muss sich nur trauen ...

TEXT KERSTIN KROPAC

Auf ihrem Hinflug in den Ägypten-Urlaub war es ein Kreislaufkollaps, als die Durchsage durch den Lautsprecher kam: „Befindet sich ein Arzt an Bord?“ Auf dem Rückflug saß die Medizinstudentin Maike Kellner nur wenige Reihen hinter einer jungen Frau, die einen Herzstillstand erlitt. Nicht nur für Laien, auch für medizinische Fachkräfte sind Notfälle außerhalb der Klinik eine Herausforderung. Gleichzeitig wissen sie genau: Schnelle Hilfe kann Leben retten...

In welchen Situationen ist eine Reanimation nötig?

„Auf dem Hinflug wurde ich zu einer älteren Dame gerufen, die einen Kreislaufkollaps hatte“, erzählt Maike Kellner. Damals war sie noch Studentin. Heute arbeitet sie als Kardiologin und weiß: Das kann auf Flugreisen passieren. Durch das lange Anstehen und Warten kann das Blut in den Beinen versacken. Dann fällt der Blutdruck. Es kann zu einer Ohnmacht kommen. „Diese Frau war zwar bewusstlos, aber sie atmete. Das war nicht lebensbedrohlich“, sagt Dr. Kellner. Auf dem Rückflug dagegen war der jungen Medizinerin sofort klar: Sie muss reanimieren. „Die Frau war ungefähr in meinem Alter. Ihr Gesicht, vor allem die Lippen waren blau angelaufen, sie bewegte sich nicht mehr und atmete auch nicht mehr“, erzählt Maike Kellner. Auf dem Boden der Bordküche begann sie sofort mit der Herzdruckmassage.

Woran erkenne ich als Laie, ob eine Reanimation notwendig ist?

Zuerst sollte man prüfen: Ist die Person ansprechbar? „Liegt jemand auf dem Boden und ist nicht ansprechbar, sollte man die Atmung kontrollieren“, sagt Dr. Kellner. „Da geht es ums Sehen, Hören, Fühlen. Sehe ich, ob sich der Brustkorb hebt? Höre ich ein Atemgeräusch? Fühle ich unter der Nase einen Windstoß?“ Ist man unsicher, sollte man umgehend mit der Reanimation beginnen. „Ein Mensch, der keine Reanimation braucht, würde sich in einem solchen Moment wehren“, sagt die Kardiologin. „Hier kann man nichts falsch machen.“

Wie schafft man es, in einer Notfallsituation nicht in Panik zu geraten?

Gerade in einer Notsituation ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. „Ich sammle mich kurz, indem ich einmal tief durchatme und genau überlege, was ich nun machen muss“, sagt Dr. Kellner. Auch medizinischen Laien empfiehlt sie, sich diesen Moment zu nehmen – und sich den Leitspruch ins Gedächtnis z

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