Golf Magazin
20 February 2019
Putten mit oder ohne? Liebe Golf Journal-Leser, vermutlich haben Sie in diesem Jahr bisher ähnlich viele Turnierrunden gespielt wie ich, nämlich null. Heißt, die Zahl der Regelfragen oder -verstöße, mit denen ich mich 2019 auf dem Platz befasst habe, liegt also bei: null. Und dennoch kann ich mich nicht erinnern, mich jemals so viel und in so kurzer Zeit mit den Golfregeln befasst zu haben, wie in den letzten Wochen. Ob Zeitschriften, TV-Sender oder Online-Medien, überall sind die neuen, seit 1. Januar gültigen »Rules« derzeit ein heißes Thema. Auch bei den Pros: Seit die Spitzenspieler der US PGA und der European Tour aus ihrer Winterpause zurück sind, vergeht kaum eine Woche ohne Aufreger – inklusive der begleitenden Kakophonie im Netz (s.a. S. 50). Vielleicht täusche ich mich ja, aber nach meinem Eindruck sorgen bislang das »neue« Droppen und das Putten mit der Fahne im Loch für den meisten Diskussionsstoff. Ersteres offenbar aufgrund einer Unsicherheit, wie genau man nun die Kugel fallen zu lassen hat. Und der »Pin-Putt« womöglich aufgrund einer etwas traditionalistischen Sichtweise auf den Golfsport. (Irgendwo fand ich dazu übrigens eine interessante Frage: Wie werden wohl die Reaktionen ausfallen, wenn am Schlusstag des Masters an der 18 erstmals ein Putt zum Sieg gegen den Stock donnert und der Ball dann ins Loch fällt?) Irgendwie komisch, nicht? Eigentlich sollten die neuen »Rules« doch vieles vereinfachen. Aber nun sagt selbst ein alter Hase wie Lee Westwood, er müsse wohl mal wieder im Regelbuch lesen. Und fügt mit typisch britischem Humor an: »Ich muss immer noch den kleinen, weißen Ball in das kleine, weiße Loch bringen, richtig?« Richtig! Doch ob mit oder ohne Fahne darin, scheint eine echte Glaubensfrage zu sein. Und genau deshalb würden wir dazu nun über unsere GJ-Frage des Monats Ihre persönliche Meinung erfahren (S. 13). Wenige Regelirritationen auf dem Platz und viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen Ihr Philip-A. Artopé
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