Golf Magazin
26 September 2018
Pros, Paris – Pathos! Liebe Golf Journal-Leser, freuen Sie sich auch schon auf das kommende Wochenende? Ich jedenfalls nehme mir auch gleich noch den Freitag frei. Denn ich möchte keine Minute verpassen, wenn im Süden von Paris die Top-Spieler aus Europa und den USA um den Ryder Cup kämpfen. Das Duell ist schließlich ein Spektakel, das steinreiche Pros und normale »Hacker« wie Sie und mich gleichermaßen begeistert. »Ein Ryder Cup ist immer mit sehr viel Pathos erfüllt«, sagte etwa US-Idol Tom Watson im Exklusiv-Interview mit Ingo Grünpeter (ab S. 62). »Für mich persönlich war das immer eine ganz große Nummer. Ich stand immer unter einer wesentlich größeren Anspannung als bei einem normalen Turnier.« Bei uns Zuschauern gibt’s auch sehr viel Pathos. Bei manchen allerdings rutscht die Leidenschaft dann gerne mal etwas ins Pathologische ab. Ich meine damit die Vehemenz und auch Härte, mit der in den neuen Medien regelmäßig die Kommentatoren des Pay-TV-Senders Sky kritisiert oder gar beleidigt werden. Deren Moderation bei Turnieren sei »flach, emotionslos, unerträglich«, man müsste sie sofort »rauswerfen«. Auf Facebook gibt es sogar gleich zwei Gesinnungsgruppen zum Thema »Irek Myskow Kommentarverbot«. Gut, ob man die Stimmlage oder die Emotionalität der Sky-Leute mag oder nicht, ist Geschmackssache. Peinlich wird’s aber, wenn selbsternannte Experten dem Quartett Inkompetenz vorwerfen. Denn: Carlo Knauss spielte auf der European Tour und war Golf-Bundestrainer. Adrian Grosser ist ausgebildeter C-Trainer des DGV. Myskow ist selbst Pro und als Spielerberater ganz nah dran an den Stars. Und Gregor Biernath hat Journalismus studiert – und spielt Scratch-Golf. Reicht das an Expertise? Außerdem: Seien wir doch froh, dass wir Golf hier in Deutschland überhaupt im TV sehen können. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen spannenden Ryder Cup, tolle TV-Bilder, viel Pathos – und möglichst wenig Gezeter drum herum, Ihr Philip-A. Artopé
...Mehr lesen