Golf Magazin
25 April 2018
Ich weiß nicht, wie’s Ihnen ging, als Sie nach dem Masters Martin Kaymers aufsehenerregende Aussagen lasen – ich jedenfalls fürchte, dass er sich damit keinen Gefallen getan hat. »Würde ich den Platz spielen, wenn es kein Major wäre? Nein!«, sagte er. Und setzte sogar noch eins drauf: »Ich bin froh, dass ich zwölf Monate nicht wieder kommen muss.« Ich finde Kaymers Statement einerseits lobenswert, weil man derart klare Worte von einem Tour-Pro normalerweise ja nicht hört. Und ich verstehe auch, dass der 33-Jährige mit dem Augusta National Golf Club keine guten Erinnerungen verbindet. Bei seinem elften Masters-Start reichte es wieder nur für Rang 48, zudem hat er dort schon fünf Mal den Cut verpasst. Andererseits ist seine Aussage irgendwie auch gefährlich. Denn der zweifache Major-Sieger griff damit ja auch das »Nationalheiligtum« der US-Golfgemeinde an. Bernhard Langer wird das sicher nie tun. Denn der 60-Jährige hat hier im Augusta National GC nicht nur zwei Mal gewonnen, sondern auch längst eine innige Verbindung zu dem Kurs aufgebaut. Was jedoch kaum überrascht, schließlich war Langer auch diesmal wieder, bei seinem nunmehr schon 34. Masters-Auftritt, bester Deutscher. Der noble Club in Georgia wird also dereinst garantiert in seinen Memoiren auftauchen. Mit besten Erinnerungen kehrte soeben auch unser Sports-Redakteur Philipp von Schönborn aus Augusta zurück. Denn er zählte zu den Glücklichen, die für die traditionelle Journalistenrunde am Tag nach dem Turnier ausgelost wurden. »Die Kulisse und die Herausforderungen auf diesem Platz sind wirklich einzigartig«, schwärmt der Kollege. Und obwohl er auf der Runde einen dreistelligen Score einsammelte, sagt er ganz klar: »Ich wäre froh, wenn ich schon nächsten Monat wieder kommen dürfte!« Was er auf und neben dem Platz gesehen und gehört hat, lesen Sie in seiner großen Masters-Reportage ab Seite 62.
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