DIE KRAFTDER GEDANKEN

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REPORT

Unser Kollege wünschte sich regelmäßig einen Parkplatz direkt vor der Haustür. Mit Erfolg! Liegt’s am Universum, war’s das Mindset, oder alles Zufall?

Eigentlich hätte ich mich ja längst mal bei Hape Kerkeling bedanken müssen. Immerhin ist der Komiker, Schauspieler, Moderator und ebenso erfolgreiche Buchautor daran schuld, dass sich in meinem Leben etwas zum Positiven verändert hat. Okay, es geht um nichts Weltbewegendes, das vorweg, und im Grunde hat Hape auch nur indirekt was damit zu tun. Aber ohne ihn, da bin ich mir sicher, würde ich seit ein paar Jahren nicht kontinuierlich – jetzt bitte nicht lachen! – einen Parkplatz finden. Ohne endloses Suchen.

Und meistens sogar, juhu, direkt vor der Haustür. Wer sich in Hamburg-Eppendorf auskennt, weiß, dass ein freier Parkplatz dort so selten ist wie ein Sechser im Lotto. Mag sein, denken Sie jetzt vielleicht, aber was bitte schön hat Hape Kerkeling damit zu tun, dass Kalle Schäfer in 99,5 Prozent aller Fälle einen Parkplatz findet?

Der Reihe nach: Wie Abertausende Leser verschlang ich vor Längerem Hapes Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine dringend benötigte Auszeit auf dem Jakobsweg. Abgesehen davon, dass ich seinen Erstling durchweg fabelhaft geschrieben fand, voller Humor, schöner Beobachtungen und tiefer Einsichten, die er immer mit einem Augenzwinkern vermittelt, haben sich mir einige Passagen dann doch tiefer eingeprägt als andere. Etwa die mit dem armen Hofhund, der Hape eine Weile folgt. Vor allem aber, wie er erzählt, dass es nie ein freies Lager gab, wenn er abends hundemüde und mit Blasen an den Füßen vor einer dieser Herbergen am Jakobsweg stand, wo Pilger ihre müden Häupter betten. Bis er damit begann, sich ein Bett vom Universum zu wünschen. Und, schwups, an den folgenden Abenden fand er immer sofort einen Platz zum Schlafen und musste nicht weiterwandern!

Daran, was genau ihn auf diese Idee mit dem Wunsch ans Universum brachte, erinnere ich mich nicht mehr. Aber ich weiß noch, dass ich im ersten Moment dachte: was für ein Quark. Andererseits: Was für einen Grund sollte Hape wohl haben, seiner Leserschaft Märchen aufzutischen? Jedenfalls muss sich sein Manifestieren in meinen Gehirnwindungen festgesetzt haben. Denn eines Abends, als ich mal wieder stundenlang nach einem Parkplatz spähte, ploppte die Erinnerung daran in meinem Kopf auf. Und mir fiel auch wieder ein, dass Hape schrieb, man müsse den Wunsch rechtzeitig und laut aussprechen, sonst funktioniere es nicht. An diesem Abend war es fürs Wünschen natürlich zu spät. Aber ich nahm mir fest vor, bei nächster Gelegenheit daran zu denken.

Gesagt, getan. Allerdings kam ich mir selten dämlich vor, als ich schon auf dem Weg mantramäßig vor mich hin flehte: „Ich wünsche mir einen Parkplatz in der ...“, dabei meine Straße erwähnte, sicherheitshalber aber noch drei weitere in der Nach

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