LIEBER MORGEN ALS HEUTE

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AUF DEN PUNKT

RAUS AUS DER PSYCHOFALLE PRÄKRASTINATION

Die To-do-Liste möglichst schnell abzuarbeiten klingt gut – kann aber fatal sein ...

Alles, was den Alltag leichter, besser, schöner macht

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, heißt es doch immer so schön, oder? Und trotzdem kennen es viele von uns: Statt direkt mit der Büroablage, der Powerpoint-Präsentation oder dem Buchen des Sommerurlaubs loszulegen, findet man sich dabei wieder, wie man Stifte sortiert, den Schreibtisch aufräumt oder sogar das Badezimmer putzt: Prokrastination nennt sich dieses Aufschieben von unliebsamen Aufgaben, das uns manchmal das Leben ganz schön schwer machen kann. Hach, wie schön wäre es da doch, zu den Menschen zu gehören, die alles sofort erledigen!

Wirklich? Da sollten wir uns nichts vormachen, denn das Gegenteil der lästigen Aufschieberitis heißt Präkrastination und hat es auch ganz schön in sich. Fleißige Präkrastinierer schieben nichts auf die lange Bank: E-Mails und Whats-App-Nachrichten werden unmittelbar nach dem „Pling!“ beantwortet, zu Hause wird der Putzlappen nicht weggelegt, bis alles blitzt und blankt. Und dann, aber wirklich erst dann, gönnt man sich die wohlverdiente Ruhe. Das große Problem: Diese übersteigerte Erledigungswut kann in einen regelrechten Zwang ausarten, und dieses Puh-jetzt-ist-alles-fertig-Gefühl will sich einfach nie einstellen. Denn irgendwas zu tun gibt’s ja immer, oder? Und so rödeln und werkeln Betroffene vor sich hin, die Unzufriedenheit wächst – und mit ihr auch die Erschöpfung, bis hin zum Burnout.

Gründe für diesen regelrechten Erledigungsrausch gibt es viele. Einige versprechen sich einen „freien Kopf“, wenn die innere To-do-Liste endlich komplett abgehakt ist. Oft steckt auch das Bedürfnis nach Anerkennung dahinter und treibt uns zu den absurdesten Höchstleistungen. Und manchmal ist es auch einfach der Wunsch nach mehr Freizeit – man verspricht sich, endlich mehr Zeit für sich zu haben, wenn bloß alles erledigt ist. Nur leider endet dieser Abarbeitungswahn nicht wie gewünscht mit einer Tasse Kaffee entspannt auf dem Sofa, sondern mit den Nerven am Ende kurz vorm Zusammenbruch. Aber so weit muss es nicht kommen, we

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