Der beste Rat meines Lebens

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Manchmal nerven sie, die gut gemeinten Ratschläge anderer. Manchmal aber bringen sie uns wirklich weiter. 15 Frauen über ihre überraschenden Lebenshilfen

„Ich war gerade unglücklich getrennt, hatte entschieden, meinen Beruf als Moderatorin an den Nagel zu hängen, ohne einen neuen zu haben, und die Silvesterparty war auch geplatzt. Da flatterte die Einladung einer buddhistischen Gemeinde herein. Ein Irrläufer, wie sich herausstellte. Ich nahm es als Zeichen und meditierte tatsächlich zwei Tage später in einem Brandenburger Schloss ins neue Jahr hinein. Im Anschluss wurde ich neben einem der Mönche platziert. ,Alles ist gerade so ungewiss‘, lamentierte ich, als wir ins Gespräch kamen. ,Ich kann kein Land sehen weit und breit!‘ Da meinte der Mann in der roten Kutte: ,Wer sich aufmacht zu neuen Ufern, hat sich damit einverstanden erklärt, dass er für lange Zeit nur Wasser sieht.‘ Peng! Das hat gesessen und war direkt vom Hirn ins Herz gerutscht. Mein Magic Moment in Sachen Selbstverantwortung. Das hatte ich gebraucht. Ging mir schon öfter so, dass ich wegweisende Ratschläge von flüchtigen Begegnungen erhielt, deren Wucht mich dadurch umso tiefer traf.“

Karin Kuschik, Coachin & Bestsellerautorin; karinkuschik.com

„Bei mir handelt es sich eher um ein Zeichen als um einen Rat. Ich war damals Anfang 40 und träumte davon, beruflich ganz neue Wege zu gehen. Während meines BWL-Studiums hatte ich im Nebenfach Psychologie belegt. Und je älter ich wurde, desto mehr interessierte mich diese Richtung, genauer gesagt: die Sexualtherapie. Das bedeutete aber mindestens sieben Jahre Ausbildung. Konnte ich das schaffen? Meine Zweifel und Ängste waren riesengroß. Ich flog dann nach New York, um meinen Bruder zu besuchen. In einem Restaurant entdeckte ich an unserem Tisch plötzlich ein Messingschild mit dem Namen der berühmten deutsch-amerikanischen Sexualtherapeutin Ruth Westheimer, die dort offensichtlich Stammgast war. Das war mein Gamechanger. In dem Moment wusste ich: Ich mach das! Seit 17 Jahren habe ich jetzt meine eigene Praxis und habe meine Entscheidung noch nie bereut.“

Katrin Hinrichs, Sexologin; praxis-katrin-hinrichs.de

„Ich muss oft an den Rat meiner patenten und mittlerweile leider verstorbenen Patentante denken. Sie sagte immer auf Platt: ‚Do, wat du wullt, de Lüüd snackt doch!‘ Mit anderen Worten: Mach, was du willst, die Leute reden so oder so darüber! Das finde ich ziemlich befreiend!“

Sörre Wieck, Redakteurin

„Auf das eigene Bauchgefüh

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