Die große Gezlenk-Sprechstunde

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Gesundheit

Radiologe Dr. med. Johann Rechmeier aus Bad Neuenahr weiß, was bei Knorpelschäden am besten hilft

Die Arzt-Serie!

Exklusiv in FUNK UHR

Vier Volkskrankheiten, die jeden treffen!

Folge 3

Solange Knie und Hüften, aber auch Finger und Ellbogen gesund sind, sich problemlos beugen und strecken lassen, nehmen wir sie oft kaum wahr. Doch wehe, ein Gelenk oder gar mehrere gleichzeitig bereiten uns Beschwerden. Das geht zu Lasten der Lebensqualität. Erst recht, wenn Bewegungseinschränkungen und Schmerzen stetig zunehmen. Dabei müssen wir es gar nicht soweit kommen lassen! Denn Gelenk leiden können heute nicht nur viel besser diagnostiziert werden. Auch die Therapie hat große Fortschritte gemacht, sodass zum Beispiel bei Arthrose ein Gelenkersatz nicht mehr zwangsläufig nötig wird. Oder zumindest viele Jahre hinausgezögert werden kann. Welche Diagnosemethoden sind besonders präzise? Und was lindert Gelenkprobleme effektiv? Wertvolle Einblicke gibt Dr. med. Johann Rechmeier, orthopädischer Experte aus Bad Neuenahr und Mitglied im Deutschen Orthopädie Netzwerk (DON, siehe rechts). Seine Botschaft: „Finden Sie sich nicht mit dem Gelenk leiden ab, denn man kann durchaus etwas dagegen tun!“

VON KOPF BIS FUSS Der Mensch hat etwa 140 echte Gelenke. Jedes kann theoretisch erkranken

Was sind die Hauptursachen für Gelenkprobleme?

„Einer Arthrose etwa geht nicht selten eine Verletzung voraus, beispielsweise an Knorpeln oder Sehnen. Oder ein Knochenbruch, der schon sehr viele Jahre zurückliegt. Daneben gibt es weitere Risikofaktoren, etwa genetische Veranlagung, Beinfehlstellungen, Übergewicht … Eine andere verbreitete Ursache für Gelenkbeschwerden ist entzündliches Rheuma, zum Beispiel rheumatoide Arthritis (RA), eine Autoimmun-erkrankung. Weil Gelenkbeschwerden viele verschiedene Ursachen haben, ist daher der erste wichtige Schritt eine genaue Diagnose, um dann den Patienten optimal therapieren zu können – je früher, desto besser! Verletzungen und Schmerzen an Gelenken also immer sehr ernst nehmen und behandeln lassen. Auch wenn gerade ältere Patienten immer noch allzu oft von ihrem Arzt zu hören bekommen: ,Das ist Arthrose, da kann man nichts machen.‘ Das stimmt so nicht! Besser noch eine ärztliche Zweitmeinung einholen.“

Bei welchen Anzeichen sollte ich besser sofort zum Arzt?

„Zum Beispiel bei Knirschgeräuschen im Gelenk oder einem steifen Gefühl nach Ruhephasen. Und falls ein Gelenk nach dem Aufstehen weh tut, die Schmerzen dann aber wieder nachlassen – das ist der sogenannte Anlaufschmerz. Wenn man Gelenkbeschwerden verschleppt, können knöcherne Gelenk-Deformierungen die Folge sein. Außerdem kommt es zu Einlagerungen von Kalksalzen, dadurch entsteht eine ,zementierte Situation‘. Soweit sollte es nicht kommen.“

Reicht es aus, sich aufs Röntgenbild zu verlassen?