TEILE IN GEFAHR

9 min lesen

TIG

Die FREERIDE-Tester sind ständig im Einsatz und lassen bei ihren Missionen die Teile erzittern. Soll man’s kaufen oder besser nicht?

PRÄZISER SCHALTEN?

Eins vorweg: Ich bin skeptisch, was die Elektrifizierung der Schaltung angeht. Schuld daran ist der horrende Preis. 1300 € (!) – zudem tat ich mir beim Schalten noch nie schwer und die Kette wechselt das Ritzel auch mit Kabelzug verlässlich. Nun war ich aber bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen und fuhr die E-Schaltung sieben Monate lang. Von August bis Februar. Konkret: 2098 Kilometer durch Staub, Regen, Matsch und Schnee. Durch den fehlenden Kabelzug wirkt das Cockpit aufgeräumt – das gefällt mir. Die Montage blieb mir erspart, soll aber laut Labor-Mitarbeiter Hans relativ leicht sein, das passende Erklärvideo und Werkzeug (u. a. Drehmomentschlüssel) vorausgesetzt. Die Tasten des AXS Pod Controller können ausgetauscht und in der Belegung getauscht werden. Eins haben sie alle gemeinsam:

Es reicht ein leichter Daumendruck, schon macht’s „ssst“ und das Directmount-Schaltwerk shiftet die Kette verlässlich und präzise auf das nächste Ritzel. Und ja, das ist ziemlich cool. Egal wie schnell man drückt, die Funkschaltung lässt sich nicht aus dem Takt bringen. Genau wie ihre teureren Schwestern schaltet die GX Eagle Transmission zwölf Gänge. 520 Prozent Übersetzungsbandbreite decken ein breites Einsatzgebiet ab.

Der Akku sitzt gut geschützt im Schaltwerk und lässt sich kinderleicht herausnehmen. Während der über 2000 Kilometer musste ich den Akku wenige Male laden. Der Akku-Notstand traf mich leider gleich zweimal unvorbereitet. Kein Piepsen, kein blinkendes rotes Licht. Auf einmal ging nichts mehr und die Kette blieb auf einem der größten Ritzel liegen. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg nach Hause mit der Kurbelfrequenz eines Kolibris anzutreten. Nervig! Doch ich war selbst schuld, denn per Knopfdruck am Schaltwerk und Remote-Hebel lässt sich der Zustand der Batterie prüfen. Blinkt die Mini-LED rot, sollte man zeitnahe die Knopfbatterie am Remote-Hebel tauschen oder den Akku am Schaltwerk laden. Mit der passenden App sollen sich die Batterien auch überprüfen lassen, doch Apps hab ich schon genug auf dem Smartphone, so weigerte ich mich schlichtweg. In den Wintermonaten stand das Schaltwerk unter Dauerbeschuss: nicht nur Regen und Schneematsch, sondern auch Streusalz und Split. Letzteres brachte das sonst so verlässliche Schaltwerk dann doch einige Male aus dem Tritt. So verstolperte sich die GX Transmission beim Gangwechsel und sprang zwischen den Gängen. Die kleinen Steinchen blockierten die Mechanik. Bei extremen Matschfahrten passierte das auch einmal. Eine Wäsche sorgte für Abhilfe. Der Verschleiß des Antriebs hält sich nach rund sieben Monaten in Grenzen. Gewicht: 2002 Gramm (Gruppe), Preise: 480 € (Schaltwerk) 1300 € (Gruppe).

sram.com

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel