Schock-Diagnose – und keine HilfHilfe

3 min lesen

Reportage

YouTuberin Sylvie Rasch macht sich stark für Patientensicherheit

Krebs darf kein Tabu-Thema sein. Auf der Convention Yes!Con melden sich Betroffene wie Sylvie Rasch zu Wort

Sie lächelt wieder: Sylvie Rasch (47) ist froh, dass sie noch rechtzeitig beim Frauenarzt war
Fotos: Getty Images, iStock, Shutterstock, Privat (2), Anbieter

Ein Check-up beim Frauenarzt gehört ab einem bestimmten Alter dazu. So auch bei Sylvie Rasch. Und wer malt sich auch schon gleich das Schlimmste aus?

Die heute 47-Jährige denkt sich nichts weiter, als sie im Jahr 2020 zur Vorsorge-Untersuchung geht.

Die Ärztin macht bei ihr einen Abstrich, testet auf Humane Papillomviren (HPV) – Infektionen, die durch Intimkontakt übertragen werden.

Eine Odyssee durch Krankenpraxen

Nach kurzer Zeit wird Sylvie zwar mitgeteilt, dass ihr HPV-Test positiv sei, aber das sei erst mal noch kein Grund zur Sorge, heißt es: „Normalerweise kommt der Körper damit allein klar“, erklärt man der Strick- und Häkel-Expertin, auf YouTube bekannt unter „CraSy creative things“. Sie wartet ein weiteres Jahr, es herrscht Corona zu dieser Zeit. Und irgendwann wird sie per Brief benach-richtigt, dass ihre Viren leider doch „hochgradig schädlich“ seien. Im schlimmsten Falle könne sich das zu Gebärmutterhals-Krebs ausweiten.

Mit dieser Info ließ man Sylvie Rasch dann allein. „Es fehlte jegliche Aufklärung und Information“, erzählt die 47-Jährige in unserem Gespräch. Was folgte, war eine Odyssee durch Krankenpraxen. Keiner sagte ihr, wo sie einen geeigneten Arzt finden könnte. Es wurde mit Begriffen um sich geworfen, die die Berlinerin noch nie gehört hatte. „Plötzlich hieß es, ich soll zu einer Dysplasie-Sprechstunde gehen. Ich dachte mir: Was ist das? Ich verstehe nur chinesisch!“ Dysplasie, wie sie dann erfahren hatte, beschreibt eine oberflächliche Veränderung der Zellen am Gebärmutterhals. „Aber das muss einem halt auch jemand erklären“, betont sie.

Im Nachhinein bezeichnet sie es als „göttlicher Fügung“, dass sie vor einigen Jahren zufällig für die Krebs-Organisation yeswecan!cer einen Workshop fürs Stricken von Kopfbedeckungen für Chemo-Patienten angeboten hatte. „Bevor ich selbst Betroffene wurde, habe ich die Organisation schon gern unterstützt“, erzählt sie.

„Eine Million Fragen im Kopf“

In ihrer Not wandte sie sich an die digitale Selbsthilfegruppe. „Man hat einfach eine Million Fragen im Kopf und man sitzt die ganze Zeit auf Kohlen“, erläutert die Handarbeits-Expertin. Bei yeswecan!cer bekam sie sofort Hilfe, tauschte sich mit anderen aus und erhielt Adressen. Sie fand einen Arzt und die notwendige OP kam gerade noch rechtzeitig: Im August 2022 wurde ihr ein Stück des Muttermunds entfernt.

„Ich hatte Gott sei Dank noch keinen Krebs, sondern nur die Vorstufe mit

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel