Lust auf mehr mit Bettina Koch
Versöhnungssex kann toll sein. Doch wie aufeinander zugehen, wenn es Verletzungen gab?So gelingt der Weg zu mehr Liebe
In intimen Beziehungen erleben wir die heftigsten Konflikte.
Manchen Paaren gelingt es im Wutanfall, Angestautes endlich auszusprechen. Wenn es gut läuft, vertragen wir uns wieder. Oft passiert das im Bett. Mit Adrenalin im Blut gehen beide mehr aus sich heraus und erleben Höhenflüge.
Das kann sogar Suchtcharakter bekommen. Doch das eigentliche Problem bleibt oft ungeklärt, es wird sozusagen unter die Bettdecke gekehrt. Mäkeln, meckern, motzen:
Ein Streit, der nicht gelöst, wird, kommt immer wieder auf den Tisch. Es wird gekämpft statt aus-geglichen – und zufrieden fühlt sich danach niemand. Viele Paare gehen heiklen Themen aus dem Weg. So lange, bis der Konflikt sich in heftigen Emotionen Bahn bricht, was selten zu einer Lösung führt.
Sex heilt nicht alle Wunden
Dabei ist es völlig okay, sauer oder wütend zu sein. Nur sollte man nicht erwarten, dass der andere errät, was in einem vorgeht. Ärger und andere negative Gefühle sind nicht schlimm, sondern Wegweiser.
Wenn Streitereien sich häufen, ist es etwa sinnvoll, das Nähe-Distanz-Bedürfnis zu überprüfen. Vielleicht ist es nach einer innigen Phase für mindestens einen Partner wichtig, wieder mehr Eigenständigkeit zu erleben. Der Zoff dient dann unbewusst als Regulativ. Auf Dauer anstrengend!
Vorwürfe schüren Zwietracht und wirken sich körperlich aus. Sex heilt dann nicht mehr alle Wunden. Aber wie kann ein Paar wieder aufeinander zugehen, wenn es zu verletzenden Äußerungen kam – oder keiner von beiden recht hat?
Konstruktiver Streit funktioniert wie eine Drehtür: Die Beteiligten können wieder zurück. Auch wenn verletzende Worte fielen: Für die eigenen Anteile kann man sich jederzeit entschuldigen. Damit reichen Sie mitten im Karussell aus Anklagen und Abwehr die Hand. „Was hat mich gerade derart wütend werden lassen?“ ist die Frage, die einen auf die eigene Spur bringt. Ei
