Die Meisterin der Kostüme

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Alexandra Brandner stattet Stars aus

Alexandra Brandner aus Garching an der Alz „baut“ die Kostüme für die TV-Show „The Masked Singer“

Atelier-Besuch: Redakteurin Barbara Forster schaute Gewandmeisterin Alexandra Brandner über die Schulter

Inmitten von Alexandra Brandners Atelier weiß man gar nicht, wo man zuerst hinblicken soll: Überall hängen Scheren, Farben, Pailletten, Pinsel. In diesem kreativen Chaos behält die Gewandmeisterin den Überblick, beobachtet, wie flinke Hände mit Nadel und Faden über Stoffe huschen und Ankleidepuppen hin- und hergeschoben werden. In diesen Räumen passiert Magie – und die ist streng geheim!

Perfekt abgestimmt von Kopf bis Fuß

„Bitte keine Fotos machen“, sagt Alexandra Brandner und blickt dabei auf die riesigen Tierköpfe auf den Tischen, an denen Maskenbauerin Marianne Meinl gerade arbeitet. Extra aus Wien ist sie dafür angereist. „Die Köpfe und die Kostüme müssen schließlich zusammenpassen“, so die Künstlerin.

Fantastisches Gefieder: Hinter diesem „Schuhschnabel-Kostüm“ steckte der Schweizer Sänger Luca Hänni

Seit 2019 produzieren Brandner und Meinl Kostüme sowie Köpfe für die Fernsehshow „The Masked Singer“, die auf ProSieben ausgestrahlt wird. In diesem Format treten mehrere Promis in Ganzkörperkostümen gegeneinander an und singen. Welcher Star hinter den Masken steckt, bleibt dabei geheim, nicht einmal die Gewandmeisterin weiß das. Alles, was sie vom Sender erhält, sind die Maße der Stars.

Bei der Arbeit: Als „Kostümarchitektin“, kennt sich Alexandra Brandner mit Stoffen und vielen anderen Materialien bestens aus. Im linken Bild: Moderatorin Melissa Khalaj als „Der Frotteefant“

Für die Anfertigung aller Kostüme pro Staffel haben Brandner und ihr Team „extrem wenig“ Zeit. Vier bis sechs Wochen etwa, und dann heißt es bibbern, ob die Outfits auch passen. „Die Promis müssen darin gut atmen können. Der Ton muss stimmen, die singen ja live.“ Seit der ersten Staffel von „The Masked Singer“ (2019) in Deutschland ist Brandners Expertise europaweit gefragt.

Mittlerweile fertigt sie auch Outfits für die Sendungen in Belgien und den Niederlanden an. 2020 erhielten sie und ihr Team den „Deutschen Fernsehpreis“. Eine Auszeichnung, auf die sie stolz ist: „An so einem Kostüm arbeiten wir zwischen 200 und 600 Stunden.“

Singender Koalabär: Opernsänger Paul Potts verzauberte sein Publikum im flauschigen Koala-Kostüm
Fotos: Privat (3), iStock (4), ProSieben/Willi Weber (2)/Julia Feldhagen (1)

Auch Säge und Bohrer kommen zum Einsatz

Dabei müsse man sich schon im Vorfeld Gedanken machen, wie die Entwürfe umzusetzen sind: „Wir nähen unsere Kostüme nicht, wir bauen sie. Im Grunde sind wir Kostümarchitekten“, so Brandner. Bei vielen Kleidern gehe es um Statik. „Wir arbeit