CHARLES AZNAVOUR (†)
Meine Musik-Stars
Unvergessen
Ein bisschen mehr als Freundschaft, ein bisschen weniger als Liebe. Mit diesen Worten beschrieb Chansonnier Charles Aznavour († 94) einst sein Verhältnis zur großen Sängerin Edith Piaf († 47). Auf Französisch nennt man so was „Amitié amoureuse“, eine „Freundschaft Plus“ könnte man sagen. Das beschreibt zwei Menschen, die sich gut verstehen, eine tiefe Verbundenheit spüren und ab und zu auch mal das Bett miteinander teilen. Aber alles ganz unverbindlich. Begegnet sind sich die beiden im Paris der 40er-Jahre. Sie war ein großer Star, der fast jeden Abend auf einer Bühne stand. Er ein noch eher unbekannter Sänger. Trotzdem war sie es, die im Publikum saß und auf ihn aufmerksam wurde. Bei der Aufzeichnung einer Radioshow wurde Aznavour nur von einem Pianisten begleitet und die Piaf war fasziniert von dem charismatischen Typ mit der kratzigen, nasalen Stimme. „Was machst du heute Abend noch?“, fragte sie nach dem Auftritt. Er sagte: „Nichts!“ Und sie nahm ihn einfach mit.
Acht Jahre teilte er mit Piaf eine Wohnung
Erst ging es ins Pariser Nachtleben und dann auf gemeinsame Tournee durch Frankreich und die Vereinigten Staaten. Acht Jahre wohnten sie sogar zusammen. Er sah jeden ihrer Auftritte, schaute sich ab, wie sie mit dem Publikum agierte, es in ihren Bann zog. Manchmal traten sie auch gemeinsam auf. Man kann wahrscheinlich behaupten, dass er ihr seine Karriere zu verdanken hatte. Sie galt als seine Entdeckerin. Trotzdem legte er stets großen Wert