Die Ballerina mit den traurigen Augen

2 min lesen

Wunderbare Kinderstars

SILVIA SEIDEL

Vater Wolfgang dominant, Mutter Hannelore depressiv: Silvia (hier 1987) hat keine unbeschwerte Kindheit
Fotos: ARD, dpa/pa, Getty Images (2), IMAGO Images/APress, IMAGO Images/Spöttel Picture
Schöner und eleganter als alle anderen: Anna (Silvia Seidel) auf dem Weg zur Primaballerina. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall …

Alle Mädchen wollten sein wie sie: grazil, zart und zugleich mutig und stark. Wie die wunderschöne Anna, die sich nach einem Autounfall wieder ganz nach oben kämpfte und doch noch eine Primaballerina wurde.

Als Weihnachten 1987 in sechs Folgen die ZDF-Serie „Anna“ ausgestrahlt wurde, schauten jedes Mal 13 Millionen Menschen zu. Ballettschulen im ganzen Land hatten einen Zulauf wie niemals zuvor. Und die damals 17-jährige Silvia Seidel aus München, die die Hauptrolle spielte, wurde über Nacht zum Star, der nicht mal mehr unerkannt mit Freundinnen Eis essen gehen konnte.

In ihrer Familie spielten sich Dramen ab

„Überall waren Leute, die etwas von mir wollten“, sagte Silvia Seidel in einem Interview. Sie stand zwar schon mal am Theater auf der Bühne, spielte mit 14 eine Fee in „Die unendliche Gesichte“, aber dass sich auf einmal alle für ihr Privatleben interessierten, überforderte die junge Frau. Vor allem, weil es darin kein Happy End gab wie in ihren Filmen. In Wahrheit war es noch dramatischer als so manches Drehbuch …

Nach „Anna“ bekommt sie täglich körbeweise Fanpost

Der Vater wurde ihr Manager: ein Fehler!

Die Depressionen von Mutter Hannelore († 52) überschatteten Silvia Seidels komplette Kindheit. Immer wieder zogen tiefschwarzen Wolken auf. Niemand, nicht mal das zuckersüße und kluge Töchterchen, konnte sie dann aufheitern. Silvia hatte ein großes Hobby, das sie für ein paar Momente die Sorgen vergessen ließ: das Balletttanzen. Sie freute sich auf den Unterricht, war talentiert, die mit Abstand Beste in ihrer Gruppe. Das fiel auch den L euten vom Film auf, die eines Tages zum Casting kamen. „Die eine oder keine!“, war ihr Urteil, und da Silvia auch schon Erfahrung vor der Kamera hatte, war man sich schnell einig. „Anna“ war so ein Erfolg, dass ein Jahr später „Anna – Der Film“ gedreht wurde. Vater Wolfgang gab seinen Job als Pharmavertret