Sein großer Traum wurde zerstört

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PETER BOSSE (†)

Wunderbare Kinderstars
Magda Schneider spielt in „Frauenliebe – Frauenleid“ (1936) seine Mama Marie
Fiamma (M. Cebotari) verheimlicht etwas … Im Bett liegt Ettore (B. Gigli). Szene aus „Mutterlied“

Dieser außergewöhnliche, kleine Junge kann es locker mit den Kinderdarstellern aus Hollywood aufnehmen. So lautete eine Einschätzung von Filmkritikern in den späten 30er-Jahren. Ein Ritterschlag, denn damals waren Stars wie Shirley Temple († 85) oder Judy Garland († 47) die großen Namen aus Übersee. Dem 1931 in Berlin geborenen Peter Bosse († 87) war das schauspielerische Talent wohl dank Mutter Hilde Maroff in die Wiege gelegt worden. Maroff († 80) war eine erfolgreiche Stummfilmdarstellerin und vermittelte ihren Sohn schon mit drei Jahren an Ilse Obrig († 70), die für den Mitteldeutschen Rundfunk die Kindersparte betreute.

Auf einmal musste das Kind untertauchen

Noch vor seiner Einschulung 1937 bekam er eine Rolle in „Vergiß mein nicht“ und drehte an der Seite des italienischen Opernstars Beniamino Gigli († 67) seinen ersten großen Film. Die Kinostreifen „Schloß Vogelöd oder „Schlußakkord“ mit Willy Birgel († 82) und Lil Dagover († 92) machten ihn endgültig bekannt im ganzen Land. Er spielte sogar zusammen mit Romy Schneiders († 43) Mutter Magda († 87). Der Bub ging ganz normal zur Schule und drehte – am Wochenende oder in den Ferien einen Film nach dem anderen. Knapp zehn Stück waren es, bis das Unfassbare passierte. Peter Bosse, dessen Vater deutscher Rechtsanwalt war und die Mutter Jüdin, durfte nicht mehr als Schauspieler arbeiten. Schlimmer noch: aus Angst vor dem NS-Regime musste er mit Mutter Hilde und den beiden Schwestern untertauchen. Vater Kurt wurde 1939 als Soldat eingezogen. Die vier zogen durch Österreich und Deutschland, wurden immer wieder von verschiedenen Familien beherbergt.

Er wollte so gern wieder vor die Kamera

Nicht mal eine Schule konnte Peter in den Kriegsjahren besuchen. In den vielen sch