Biennale mit Heiligem Vater!

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KULTUR

PAPST FRANZISKUS besuchte als erstes Kirchenoberhaupt überhaupt die große Kunstschau in Venedig

VOR DEM DOGENPALAST Manolo Valdés‘ Bronzeskulpturen „Las Meninas a San Marco” sind von Diego Velázquez‘ Las Meninas („Die Hoffräulein“) inspiriert
FAHRT IM BOOTSTAXI Für Papst Franziskus wurde extra ein weißer Sessel aufgestellt

DER PAPST IN DER KIRCHE LA MADDALENA

HOHER BESUCH Papst Franziskus war im Rollstuhl unterwegs und besichtigte den Pavillondes Vatikans
FOTOS: BERGGRUEN INSTITUTE, GETTY IMAGES, IMAGO IMAGES, PICTURE ALLIANCE

Auf der 60. Biennale in Venedig erwartet man Kunst, Kirche allenfalls als Ausstellungsort. Doch zum ersten Mal in der Geschichte der berühmten Kunstschau kam der Papst höchstpersönlich aus Rom mit dem Helikopter angereist. Franziskus, 87, besuchte den Pavillon des Heiligen Stuhles im Frauengefängnis auf der Insel Giudecca. Die Werke dort sind im Dialog mit den gefangenen Frauen entstanden, die der Papst auch traf. Die Biennale ist politisch wie selten zuvor: Es geht um Teilnahme an Gesellschaft und Bildung für Menschen, die geflüchtet, arm oder illegal sind. Der deutsche Pavillon widmet sich dem Thema Heimatverlust, wie schwer der Zugang für Gastarbeiter ist, demonstriert der deutsche Künstler Ersan Mondtag, der türkische Wurzeln hat, indem er den Eingang des Pavillons mit Erde versperrt, nur von der Seite aus kann man ihn betreten.

Die zwei Haupt-Orte der Biennale sind zwar die „Giardini“ mit den Länderpavillons und das ehemalige Industrie-Gelände „Arsenale“, doch locken in der ganzen Stadt weitere Pavillons und spannende Ausstellungen. Darunter sind große Namen wie Alex Katz, 96, in der Fondazione Cini oder Willem de Kooning (1904-1997) in der Gallerie dell’Accademia. Einige der Ausstellungen laufen nur bis Mitte September, die Biennale allerdings bis 24. November. Wirklich voll ist es dort nach der Eröffnungswoche nie, die meisten Tagestouristen bewegen sich fernab der Kunst irgendwo zwischen Rialtobrücke und Markusplatz. Das Drei-Tages-Ticket kostet 40 Euro, mit weniger Tagen ist die Fülle an Angeboten auch kaum zu bewältigen.