KI in der Stock-Fotografie

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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Künstliche Intelligenz findet in Form generativ erstellter Bilder zunehmend Einzug in die Stock-Fotografie. Wie reagieren die Unternehmen auf die vielen Unsicherheiten im Bezug auf die Nutzung von KI? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Und wie sieht die weitere Entwicklung aus? Wir haben mit Experten über diese Themen gesprochen.

Aktuell beschränkt sich der Einsatz KI-generierter Bilder noch auf wenige Bereiche. Einer davon: Motive, die in natura nur sehr schwer umsetzbar oder unmöglich wären.
Bild: © Flow_control -Adobe Stock

Künstliche Intelligenz ist nicht zuletzt bei der Bildbearbeitung und -erstellung mit immensem Tempo auf dem Vormarsch. Sehr praktisch ist beispielsweise die Möglichkeit, in Photoshop Bildbereiche generativ zu ergänzen, zu ersetzen oder zu entfernen. Tools wie Midjourney erzeugen dagegen komplett künstliche Bilder für private oder kommerzielle Zwecke.

Doch was bedeutet das für den professionellen Bildermarkt? Für Plattformen, auf denen Fotografen Fotos anbieten und Kunden passende Bilder suchen und kaufen, sprich für die Stock-Fotografie? Wird Künstliche Intelligenz hier genutzt? In welchem Umfang? In welchen Genres? Wie sieht es mit rechtlichen Aspekten aus – und wie mit Kundenwünschen? Wir haben Experten mit zwei unterschiedlichen Sichtweisen auf die aktuellen Entwicklungen zu genau diesen Themen befragt: Heide-Marie von Widekind sowie Andreas Genz vom Bundesverband professioneller Bildanbieter e. V. (BVPA) und Murat Erimel, Group Manager Product Marketing EMEA für Adobe Stock.

Foto: © Alexander Heinrichs
Zwei wichtige Themen bei der Verwendung von KI-Bildern sind fehlende Authentizität und Urheberrechtsfragen. Aus diesem Grund beschränken sich die meisten Entwürfe auf statische Motive ohne Menschen.
Bild: © starush -Adobe Stock

Vor allem zwei Themen spielen in der aktuellen, in vielen Bereichen noch nicht regulierten Welle an generativen Bildern eine Rolle: Authentizität, respektive Fake-Bilder und Rechtssicherheit. Andreas Genz vom BVPA sieht vor allem den Einsatz im redaktionellen Bereich kritisch: „Im redaktionellen Bereich werden generative Bilder zurzeit nicht angeboten, da die rechtliche Situation noch nicht geklärt ist und viele Kunden verunsichert sind. Die Problemfälle der letzten Monate, bei denen reale Ereignisse mit KI-Illustrationen bebildert wurden, beispielsweise Szenen aus dem Gaza-Streifen, und Gespräche mit redaktionellen Kunden in den letzten Monaten zeigen deutlich, wie stark das Thema die Fotobranche beschäftigt.“ Aktuelle Fake-Bilder, die in den USA etwa Donald Trump in einer Gruppe schwarzer junger Menschen zeigen und zur politischen Einflussnahme genutzt werden, machen schnell klar, wie akut diese

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