Familien-Bande

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Micro-Four-Thirds-Kameras von Olympus und Panasonic waren die Vorreiter beim Wechsel von Spiegelreflex auf spiegellose Technik. Vor allem wegen ihrer relativ kleinen Objektive sind sie attraktive Alternativen zu den größeren Systemen. Wir verschaffen den Überblick zu Kameras und Objektiven.

TEXT & PRAXISTEST ANDREAS JORDAN LABORMESSUNGEN ANDERS USCHOLD

TEST DAS MFT-SYSTEM

Die kleinen Sensoren von MFT-Kameras ermöglichen den Bau leichter Objektive, die vor allem in der Reise- und Naturfotografie ihre Vorteile ausspielen. Hier die OM-1 Mark II mit dem M.Zuiko Digital 2,8/7-14 mm ED Pro.
Foto: © OM System

Das Micro-Four-Thirds-System (MFT) erblickte auf der photokina 2008 das Licht der Welt: Panasonic enthüllte mit der Lumix G1 die erste digitale Wechselobjektivkamera ohne Spiegel; von Olympus war auf der Messe zunächst nur eine Designstudie zu sehen, die 2009 als Pen E-P1 auf den Markt kam. Die beiden Hersteller hatten sich auf den offenen Micro-Four-Thirds-Standard geeinigt, eine Weiterentwicklung des Four-Thirds-Standards für digitale Spiegelreflexkameras. Die Sensorgröße (17,3 x 13 mm) wurde für die spiegellosen Modelle beibehalten, Auflagemaß und Bajonett-Durchmesser dagegen reduziert. Die Entscheidung für den – im Vergleich zu APS-C oder gar Vollformat – kleinen Sensor ermöglicht den Bau kompakter Kamera-Objektivkombinationen, womit sich das MFT-System besonders für Reisen, Landschafts- und Wildlife-Fotografie eignet.

Mit der Zeit haben sich immer mehr Hersteller der MFT-Allianz angeschlossen (vollständige Liste unter www.four-thirds. org). Allerdings bieten zurzeit nur der Olympus-Nachfolger OM Digital Solutions (Marke OM System) und Panasonic Fotokameras an. Kameras, Objektive und Blitzgeräte sind grundsätzlich kompatibel, die Kompatibilität endet aber bei manchen Spezialfunktionen. So ist die besonders effektive Kombination von Kamera- und Objektivstabilisator (OM System: Sync IS, Panasonic: Dual I.S.) nur mit Hardware des gleichen Herstellers möglich. Das Fokus-Stacking in Olympus-Kameras setzt ebenfalls hauseigene Objektive voraus. Die DFD-Erweiterung (Depth From Defocus) für den Kontrast-Autofokus in Panasonic-Kameras funktioniert nur mit Panasonic-Objektiven. Der Nachteil entfällt bei den neuen Panasonic-Kameras Lumix GH6 und G9II, die mit einem Phasen-Detektions-AF ausgestattet sind, der auch mit Olympus-Objektiven ohne Einbußen funktioniert.

Immer noch etwas verwirrend ist die Umfirmierung von Olympus. Im September 2020 gab das Unternehmen bekannt, sein Imaging-Geschäft an die




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