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SOFORTRENTE

Größere Summen direkt einzahlen, vermehren und lebenslange Teilleistungen per Rente auszahlen – das ist das Prinzip von Sofort- und Aufschubrenten. Welche Modelle und Anbieter überzeugen

STETER NACHSCHUB: Aus einer großen Menge kontinuierlich kleinere Portionen produzieren – ein in vielen Bereichen bewährtes Verfahren

Seit der Zinswende mit steigenden Kupons gibt es im Produktportfolio der Lebensversicherer einen großen Verlierer: die Policen gegen Einmalbeitrag. Während das Geschäft mit laufenden Beiträgen annähernd stabil blieb, mussten die Shootingstars der Niedrigzinsphase kräftig Federn lassen. Ist ja auch klar, werden alternative Geldanlageformen doch durch die höheren Zinsen deutlich attraktiver als bislang. Einmalbeitragspolicen boten damals immerhin noch ganz gute Erträge, während Sparer etwa bei ihrer Bank teilweise sogar Negativzinsen zahlen sollten. Jetzt locken Anleihen &Co. dagegen wieder mit höheren Renditechancen.

Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Investierten Versicherungskunden 2020 noch über 38 Milliarden Euro in Einmalbeitragspolicen, wurde das in den Folgejahren jeweils signifikant weniger, sodass 2023 mit einem abermaligen Minus von 13 Prozent nur noch 24,8 Milliarden Euro in solche Angebote flossen. Einige Assekuranzen versuchten, mit rasch aufgestockten Zinsbeteiligungen dagegenzuhalten, doch die Absatzaussichten für dieses Segment dürften weiterhin wohl eher auf dem aktuellen Niveau verharren.

Und immerhin, das ist, genauer betrachtet, gar nicht so schlecht. Denn im Langfrist-Vergleich sind das – abgesehen von dem Null- und Niedrigzinsszenario der letzten Jahre –immer noch sehr hohe Summen. Gut 30 Prozent der der Branche anvertrauten Kundengelder fließen damit per Einmalbeitrag. So sind denn auch die Geschäftserwartungen der Lebensversicherer für dieses zuletzt arg gerupfte Segment verhalten optimistisch und deuten auf eine Bodenbildung hin. „Höhere Überschussbeteiligungen und bessere Finanzierungsbedingungen für Garantien sind positive Botschaften für Vertrieb und Kunden, auch mit Blick auf das Einmalbeitragsgeschäft“, bestätigt die Ratingagentur Assekurata. „Nicht zuletzt hat sich die Inflation in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt. Die leichte Stimmungsaufhellung in der Branche kommt daher nicht von ungefähr.“

Aus guten Gründen. Zumal die überzeugenden Motive, höhere Summen zur Finanzierung des Ruhestands zu verwenden, ja weiterhin gelten – sei es, indem das Kapital sofort in Rentenzahlungen umgewandelt wird oder erst nach einer Aufschubzeit. Denn dass zusätzlich zum gesetzlichen Rentenanspruch auch private Gelder erforderlich sind, um den Lebensstandard im Alter zu sichern, dürfte inzwischen allgemeiner Konsens sein. Fließen nun größere Beträge etwa aus Erbschaften, Bonuszahlungen, Abfindungen, fälligen Versicherungen, Spa

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