Pulverfass Naher Osten

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GEOPOLITISCHE RISIKEN

Droht durch den Angriff Irans auf Israel ein gefährlicher Flächenbrand? Und wie ist die Antwort Israels zu werten? Die Kapitalmärkte versuchen, nach einem heftigen Zittern erstmals wieder zur Tagesordnung überzugehen

Märkte

DAX 17660,54 Pkt. –2,03% MDAX 25876,85 Pkt. –2,16% SDAX 13887,91 Pkt. –2,60% TecDAX 3185,37 Pkt. –4,47% Dow Jones 37775,38 Pkt. +0,11% S&P 500 5011,12 Pkt. –1,00% Nasdaq 100 17394,31 Pkt. –1,76% Euro Stoxx 50 4893,94 Pkt. –1,82% SMI 11152,12 Pkt. –2,14%

Nikkei 225 37068,35 Pkt. –5,52% Euro 1,06539 US-$ +0,28%

Bitcoin 64622,49 US-$ +2,14%

Gold (Unze) 2388,13 Pkt. +0,21%

Wochenveränderung von Montag, 15. April 2024, Handelsbeginn, bis Freitag, 19. April 2024, 09:50 Uhr.

KRIEG IN NAHOST. Erst der Angriff des Iran auf Israel – dann der Gegenschlag Israels am Freitag auf die iranische Stadt Isfahan.

Der Konflikt im Nahen Osten droht sich zu einem gefährlichen Flächenbrand auszuwachsen. „Bisher hatten wir den Krieg als ‚limitierte Sicherheitskrise‘ eingestuft, jetzt steigt die Gefahr einer Eskalation“, ordnet Anna Rosenberg, Leiterin Geopolitik beim Assetmanager Amundi, gegenüber FOCUS MONEY die Entwicklung im Nahen Osten ein.

Für Israel kommt mit dem Iran sechs Monate dem nach dem Angriff durch die Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung ein vermeintlich weiterer Akteur dazu. Tatsächlich zieht der Iran im Hintergrund seit einiger Zeit die Strippen. So werden die Hisbollah im Libanon, aber auch die Hamas in Gaza und die Huthi-Miliz im Jemen seit Langem von den iranischen Revolutionsgarden unterstützt.

Weil 80000 Israelis, die an der Grenze zum Libanon leben, nach dem Angriff der Hamas evakuiert werden mussten, so die geopolitische Expertin Rosenberg, werde es jetzt wahrscheinlicher, dass „Israel seinen Sicherheitskorridor ausbaut und militärisch im Libanon aktiver wird“. Die gleichwohl größte, wenn auch derzeit nicht die wahrscheinlichste Gefahr besteht nach Einschätzung Rosenbergs darin, „dass es zu einem regionalen Krieg mit Beteiligung der USA kommen könnte“.

„Der Krieg im Nahen Osten ist ein Stellvertreterkrieg der Großmächte“, bestätigt Elliot Hentov gegenüber FOCUS MONEY die Verbindung zum Westen. „Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das Risiko eines Weltkrieges heute deutlich höher ist, als es vor 20 Jahren war“, so der Leiter Policy und Global Macro Policy Research bei State Street Global Advisors. Nicht nur der Nahe Osten, auch der Westen ist um seine Sicherheit besorgt und rüstet sprichwörtlich auf.

Zu den Stellvertreterkriegen zählt Hentov den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und lenkt seinen Blick auf eine potenzielle Einnahme Taiwans durch China. ��

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