Kombinationen für Gewinner

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WELTAKTIEN-PORTFOLIOS

In vielen Depots ist der Anteil von US-Aktien auf schwindelerregende Höhen gestiegen. FOCUS MONEY hat den Schlüssel für ein besseres Risiko-Rendite-Verhältnis – ganz einfach umzusetzen

TRESOR: Die richtige Kombination führt zum Vermögen
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Es war das beherrschende Börsenthema der vergangenen Monate: Die fast schon unheimliche Tech-Rally, die den Aufschwung der US-Börsen über weite Strecken fast alleine trug. Sieben Unternehmen (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia, und Tesla), die immer wertvoller wurden, deren jeweilige Börsenwerte – bis auf Tesla – die Billionen-Dollar-Marke überschritten haben – und die auf diese Weise auch in eigentlich breit gestreuten Portfolios immer mehr Gewicht hatten.

In der Folge kratzen US-Werte im MSCI World Index nun an der 70-Prozent-Schwelle. Knapp 20 Prozent des globalen Aktienkorbs entfallen inzwischen auf die sogenannten „glorreichen Sieben“. Das hat zwar entscheidend zur guten Performance des Weltaktien-ETFs in unzähligen Sparplänen beigetragen, immerhin gut 80 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Es läuft aber auch der Idee, seine Investments über den ganzen Globus auf möglichst viele Unternehmen zu verteilen, komplett zuwider. Selbst im MSCI All Country World (ACWI), der –im Gegensatz zum MSCI World –Schwellenländer mit einschließt, sind die USA jetzt mit 64 Prozent vertreten. Hier haben die sieben Tech-Giganten einen immer noch erheblichen Anteil von 17,8 Prozent.

Wer nicht nur einen Welt-ETF im Depot hat, sondern auch ein paar Einzelaktien, Themen-ETFs oder aktiv gemanagte Fonds, dessen Tech-Klumpen dürfte sogar noch größer ausfallen, schließlich stecken Microsoft, Nvidia und Co. nicht zuletzt wegen der überragenden Entwicklung in sehr vielen Investmentprodukten drin. Kein Wunder also, dass sich zuletzt Berichte mit Schlagzeilen wie „Warum der MSCI World so gefährlich ist“ häuften. Wenn der KI-Rally auch nur vorübergehend die Luft ausgeht, wenn Nvidia, Alphabet und Co. die himmelhohen Erwartungen einmal enttäuschen, müssen die vorgeblich so gut diversifizierten Weltaktien-ETF-Sparer mit empfindlichen Verlusten rechnen.

Wer sich davor schützen, aber gleichzeitig ein möglichst einfach strukturiertes ETF-Depot ersparen wollte, musste bis jetzt einigen Aufwand betreiben, um den US-Anteil auf ein gewünschtes Level zu begrenzen. Doch das hat sich geändert. Anfang März brachte DWS Xtrackers als erster Anbie-ter einen ETF auf den MSCI World ex USA, also ohne USA, auf den deutschen Markt. Wenn man frühere ETF-Innovationen zum Maßstab nimmt, dürften andere Gesellschaften in den kommenden Wochen und Monaten nachziehen. Auch All-Country-World-Börsenfonds ohne US-Werte sind eine Marktlücke, die Anbieter inzwischen identifiziert haben dürften und an deren Schließung sie arbeiten.

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