Gewinne wie bei Tech-Aktien

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HOTELS

Hilton, Marriott oder Accor – die Aktien der großen Hotelkonzerne laufen hervorragend. Auslastung und Zimmerpreise steigen weiter, Dividenden und Kurse gehen nach oben

HILTON-HOTEL AN DEN NIAGARAFÄLLEN:Die Hotelbranche boomt weltweit
Foto: Hilton

Ein livrierter Doorman öffnet bei der Ankunft sofort die Autotür, kümmert sich um das Gepäck und geleitet den Gast durch eine beeindruckende Eingangshalle zur Rezeption. Ein klassisches Luxushotel. Szenenwechsel: Der Reisende schleppt seine Koffer selbst, kommt ins Hotel und steht gleich in der Bar mit Club-Musik. Am Designtisch wartet ein hipper Mittzwanziger und tippt die Personaldaten schnell in ein Ipad.

Gut ausgelastet. Beiden Hotels ist eins gemeinsam: Sie sind gut gebucht. Fast voll. Und das zu Preisen, die vor Jahren kaum vorstellbar waren. Die großen Hotelketten boomen, die Kurscharts der größten amerikanischen Ketten wie Hilton oder Marriott sehen in den vergangenen Monaten aus wie Technologieaktien. Der europäische Konkurrent Accor hat einiges an Aufholpotenzial. Vieles spricht dafür, dass sich der Höhenflug der Hotelpapiere fortsetzt und ein Einstieg immer noch lohnt.

Quelle: Bloomberg

„Relative Stärke an den internationalen Aktienmärkten zeigen Reise- und Kreuzfahrtaktien“, analysiert Jens Ehrhardt, Gründer und Chef der Vermögensverwaltung und Fondsgesellschaft DJE. Nachdem in den USA die Erholung nach Corona am schnellsten einsetzte, gefolgt von Europa, setzen die Manager der Bettenkonzerne jetzt auf eine kräftige Erholung der Buchungen und Auslastungsraten in Asien. Vor allem ein Wirtschaftsaufschwung in China, mit dem zwar die wenigsten rechnen, wäre so etwas wie ein Sahnehäubchen für die Hotelkonzerne.

Vierstellige Zimmerpreise. Insbesondere das Luxussegment boomt. Es hat nach dem Corona-Einbruch bei den Fünf-Sternehäusern zwar länger gedauert, jetzt ist aber das Wachstum umso höher. Reiche Privatreisende und vermehrt auch wieder Geschäftsleute steigen in den Nobelhäusern ab. Zimmerpreise von 1000 Euro oder Dollar waren in New York, London oder Paris eher die Seltenheit oder wurden für Suiten fällig. Jetzt kostet oft schon das normale Standardzimmer im New Yorker The Plaza (Accor), im Sheraton Grand an der Londoner Park Lane (Marriott) oder im Hilton Paris Opera gut und gerne einmal einen vierstelligen Betrag.

Die Luxushotels bringen den „Revpar“, die wichtigste Kennzahl im Hotelgewerbe, die den Durchschnittspreis der verfügbaren Hotelzimmer zeigt, kräftig nach oben. Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich sind in den nächsten Jahren für die Hotelriesen keine Seltenheit. Damit steigen Rentabilität, Gewinn – und letztlich der Aktienkurs.

Die großen Hotelkonzerne haben in den vergangenen Jahren einen Strategiewechsel vollzogen und die Hotelimmobilien verkauft. Sie managen die Hotels nur noch oder

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