VIRTUELLER GOLDRAUSCH

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KRYPTO-BASICS

Seit Mitte Januar feiert der Bitcoin ein fulminantes Comeback und stellt die Finanzwelt auf den Kopf. Löst die Cyberdevise jetzt endgültig Euro und Dollar ab? Woher der Hype kommt, was Sie jetzt sonst noch über die Cyber-Rally wissen müssen.

Was ist Bitcoin überhaupt?

Der Bitcoin (BTC) ist Mutter aller Kryptos, eine digitale, dezentrale Währungseinheit auf Basis der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zum Euro oder Dollar werden neue Bitcoin nicht von einer Notenbank ausgegeben, sondern durch aufwendige kryptografische Berechnungen von Minern gefördert. Die kleinste digitale Bitcoin-Einheit ist 0,00000001 BTC und wird als Satoshi bezeichnet, benannt nach dem geheimnisumwitterten Schöpfer des Bitcoin, Satoshi Nakamoto.

Wie kommen neue Bitcoin in die Welt?

Das passiert beim Mining. Im Kern ist das Mining ein Wettrennen, bei dem die Miner neue Transaktionen im Netzwerk erledigen und dabei komplexe mathematische Probleme lösen. Das System ist ziemlich radikal: Wer zuerst fertig ist – in der Regel der Miner mit dem schnellsten Rechner - kriegt die neuen Bitcoin. Alle anderen gucken in die Röhre. Beim Bitcoin gibt‘s im Schnitt alle zehn Minuten einen Sieger – so lange, bis die exakt 20 999 999,9769 Bitcoin geschürft sind. Schätzungen zufolge könnte das im Jahr 2140 sein. Bislang sind bereits knapp 19,7 Millionen Bitcoin gefördert.

Warum ist der Bitcoin zuletzt so stark gestiegen?

Marktexperten sehen dafür vor allem zwei Gründe: Im Januar hat die SEC die ersten börsengehandelten Spot-ETFs auf Bitcoin zugelassen. „Das hat einen Nachfrageschub ausgelöst“, sagt Hartmut Giesen, Krypto-Experte bei der Sutor Bank. Seit dem Start der Bitcoin-ETFs am 11. Januar haben Investoren netto über 8,9 Milliarden Dollar in ETFs gepumpt. Dazu steht im April das bislang vierte Halving (siehe nächste Frage) an. Statt wie aktuell rund 900 neue Bitcoin pro Tag dürften dann nur noch 450 virtuelle Münzen täglich gefördert werden, sagt Krypto-Spezialist Timo Emden. Dabei schlucken die ETFs „schon jetzt zehnmal mehr Bitcoin als täglich produziert wird“, ergänzt Giesen.

Was ist dieses Halving?

Halving ist die geplante Halbierung der Belohnungen, die Miner kassieren, wenn sie beim Rechnen als erste durchs Ziel gehen. Die künstliche Bitcoin-Verknappung findet etwa alle vier Jahre statt, genauer gesagt nach jeweils 210 000 neuen Transaktionsblöcken. Bei der Einführung von Bitcoin im Jahr 2009 erhielten die ersten Schürfer 50 Bitcoin pro Block; 2012 waren es noch 25; 2016 ging’s auf 2016 runter; 2020 auf 6,25. Beim nächsten Halving fällt die Belohnung dann auf 3,125 Münzen. Die meisten Schätzungen gehen davon aus, dass es insgesamt 64 Bitcoin-Halbierungen geben wird, bevor die rund 21 Millionen Bitcoin in der Welt sind.

Warum gibt es das Halving überh

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