Comeback für Lippenstifte

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DOUGLAS

In Rekordtempo will die Parfümerie Douglas wieder zurück an die Börse. Gerade erst angekündigt, soll bereits am 21. März die Erstnotiz erfolgen. Das könnte den europäischen IPO-Markt befeuern

BESTENS GESTYLT: Lippenstifte haben zu allen Zeiten Konjunktur
Foto: Douglas

Der Abschied von der Börse vor beinahe elf Jahren verlief denkbar unharmonisch. Im Juli 2013 drängten der Finanzinvestor Advent gemeinsam mit der Gründerfamilie Kreke Minderheitsaktionäre noch mit einem Zwangsabfindungsverfahren vor die Tür.

Heute dagegen sind Anleger wieder sehr gefragt – der Kosmetikverkäufer Douglas aus Nordrhein-Westfalen braucht frisches Kapital und darum zieht es ihn mit Macht und Tempo zurück aufs Parkett. Bereits für diesen Donnerstag ist der erste Handelstag an der Frankfurter Börse geplant.

War damals noch Investor Advent ein Treiber des Börsenabschieds, so ist seit 2015 CVC Capital Partners an Bord. Mit neun Jahren Haltedauer ist das Private-Equity-Unternehmen ungewöhnlich lang dabei geblieben, verglichen mit den sonst üblichen Usancen des Gewerbes. Angeblich drei Milliarden Euro soll CVC damals für die Übernahme gezahlt haben. Deutschland-Chef Alexander Dibelius machte seitdem mehrere Anläufe, sich von dem Investment zu trennen. Doch stets kam etwas dazwischen: die maue Performance, die Corona-Krise ab Anfang 2020, die auch Douglas zu Ladenschließungen zwang. Und nicht zuletzt vor zwei Jahren der Angriff Russlands auf die Ukraine mit allen seinen Folgen für Konjunktur, Wirtschaft und Konsumentenvertrauen.

Jetzt soll es klappen. Nun also der neue Anlauf, für den die Gelegenheit angesichts des aktuell freundlichen Börsenklimas mit Rekordständen im Dax günstig zu sein scheint. Douglas-Vorstandschef Sander van der Laan meint jedenfalls, die aktuelle Stimmung könne „ein potenzieller, zusätzlicher Vorteil für uns sein“. IPO-Experte Jens Hecht stimmt ihm zu. „Die Kapitalmärkte sind vergangenes Jahr gut gelaufen. Es ist also ge-

Auf gutem Kurs

Die aktuellen Zahlen stimmen zuversichtlich, dass Douglas weiter die richtige Richtung einschlägt: Der Umsatz steigt, das Nettoergebnis ist wieder leicht im Plus und die Verschuldung sinkt. Handelsexperten trauen dem Unternehmen die Fortsetzung zu rade ein passender Zeitpunkt für Douglas, an die Börse zu gehen“, sagt der Partner beim Beratungsunternehmen Kirchhoff Consult.

SANDER VAN DER

Foto: H. Ross/Douglas

LAAN: Der Douglas-Vorstandschef will das aktuell sehr freundliche Börsenklima nutzen

Immerhin ist Douglas mit seiner Präsenz in 22 Ländern Europas der größte Player im sogenannten Premium-Beauty-Markt. Rund 1850 Läden betreibt Douglas oder lässt sie von Franchisenehmern führen. Dazu kommt ein funktionierendes Online-Geschäft. Operativ gebe es bei Douglas wenig zu mäkeln, sagt

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