Royale Renditen

3 min lesen

DÄNEMARK

Der dänische Leitindex zählt in diesem Jahr zu den europäischen Top-Performern. Vor allem in zahlreichen Zukunftsbranchen lockt der Börsenplatz Kopenhagen mit einer Vielzahl von spannenden Aktien

GLAMOURÖS und weitgehend skandalfrei – das gilt für Dänemarks Königsfamilie wie für den Aktienmarkt
Foto: D. Stenild/Det Danske Kongehus

Als Finanzplatz hat Dänemark eine lange Tradition. In seinem Bestreben, Kopenhagen zu einem europäischen Finanzzentrum neben dem aufstrebenden Amsterdam zu machen, gab König Christian IV. den Bau der ersten Börse in Auftrag, die 1624 fertiggestellt wurde. Dank ihres aus vier Drachenschwänzen gebildeten Spitzturms ist sie eines der architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Nach dem Zusammenschluss mit der Börse Stockholm zur Norex-Allianz im Jahr 1998 ist sie seit 2008 mit anderen skandinavischen Börsenplätzen Teil der OMX.

Breiter Branchenmix. Für die Zukunft ist die Börse Kopenhagen bestens gerüstet. Ihr Leitindex, der OMX Copenhagen 20, enthält Unternehmen aus den Sektoren Pharma, Biotech,

IT, erneuerbare Energien Konsum, Banken und Telekommunikation. Sowohl auf Fünfjahressicht wie auch in diesem Jahr hat er den Dax wie auch den Euro Stoxx 50 deutlich abgehängt (Chart). Der Pharmagigant Novo Nordisk liefert sich seit einem halben Jahr ein Rennen mit dem französischen Luxuskonzern LVMH um den Titel des am höchsten kapitalisierten Unternehmens an Europas Börsen.

Und auch wirtschaftlich hellt sich der Horizont auf. Schätzungen der OECD erwarten für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent. 2025 sollen es dann 1,5 Prozent werden. 2023 blieb die Wirtschaftsleistung lediglich dank der Zuwächse in der Pharmaindustrie positiv. Kein Thema ist die Inflation. Die lag im Januar bei 0,9 Prozent und damit weit un-

ter dem Durchschnittswert von 3,1 Prozent für die Eurozone. Wetterfest ist auch die Landeswährung, die Dänische Krone, mit ihrem stabilen Wechselkurs gegenüber dem Euro.

Fokus Gesundheit. In der Pharmabranche ist Novo Nordisk zurzeit eine Klasse für sich. Das Unternehmen ist Marktführer bei Diabetesarzneien. Das ursprünglich dafür entwickelte Medikament Wegovy rollt jetzt als Abnehmmittel den Markt auf. Das Marktpotenzial ist enorm: Nach einer Studie der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ sind eine Milliarde Menschen weltweit stark übergewichtig. Wegen der damit verbunden Folgeerkrankungen bilden Behandlungen gegen Fettleibigkeit den größten Kostenhebel im Gesundheitswesen. Die hohe Börsenbewertung reflektiert die Erwartung der Anleger, dass Novo Nordisk in Zukunft eine dominierende Rolle bei Abnehmmedikamenten spielen wird. So gab die US-Behörde letzte Woche grünes Licht für die Behandlung mit Wegovy als vorbeugende Maßnahme gegen Schlaganfall und Herzinfarkt bei übergewichtigen Patienten.

Überhaupt glänzt Dänemark

Dieser Artikel ist erschienen in...