Licht am Horizont

3 min lesen

VERSORGER

Verbraucher können aufatmen – zumindest etwas. Die Strom- und Gaspreise sind wieder gesunken. Doch es gibt gute Gründe für eine erneute Trendwende

Es gab in den zurückliegenden Monaten gleich mehrere Faktoren, die die Stromund Gaspreise belastet haben. An erster Stelle ist das milde Wetter zu nennen. Das Umwelt-Bundesamt schreibt auf seiner Homepage: „2023 war weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.“ Die Folge ist klar: Die Menschen müssen weniger heizen.

Gleichzeitig verlief die Konjunktur zumindest in Europa, vor allem aber in China mau. In Großbritannien und Deutschland herrscht Rezession. Das gilt auch für Japan. Insbesondere in China lässt die wirtschaftliche Erholung zu wünschen übrig. Zwar wuchs im vergangenen Jahr das chinesische Bruttoinlandsprodukt nach offiziellen Angaben um 5,2 Prozent und entsprach damit der Vorgabe Pekings von rund fünf Prozent.

Doch den Angaben der nationalen Statistikbehörde im Reich der Mitte ist kaum zu trauen. Die Warenimporte und -exporte haben im vergangenen Jahr mehr oder weniger stagniert, und der Binnenkonsum ist aufgrund der Immobilienkrise eher schwach verlaufen. China ist nach Japan und vor Südkorea der weltweit zweitgrößte Importeur von Flüssiggas (liquid natural gas oder LNG).

Der wieder einmal (zu) warme Winter und das weltweit schwache Wirtschaftswachstum sorgen in Deutschland für eine der wenigen Erfolgsmeldungen. Anfang März waren hier die Gasspeicher noch zu 67 Prozent gefüllt. Das waren immerhin 23 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Und der Gaspreis, der bedingt durch den russischen Angriff auf die Ukraine im September 2022 auf einen Rekordstand gestiegen war, ist wieder deutlich zurückgekommen.

Möglichen Trendwende. Diese Entwicklungen könnten sich allerdings schon bald umkehren. Denn in China könnte der Konjunkturmotor wieder anspringen. Wie schon 2023 liegt auch in diesem Jahr das Wachstumsziel für die Wirtschaft bei fünf Prozent. Doch dieses Mal könnte es tatsächlich erreicht werden. Darauf deuten jedenfalls die Warenströme hin.

Im Januar und Februar beliefen sich die Imund Exporte Chinas auf 6,6 Billionen Yuan. Damit übertrafen sie den Vorjahreswert um 8,7 Prozent. Während die Einfuhren um 6,7 Prozent zulegten, betrug das Plus bei den Ausfuhren stattliche 10,3 Prozent. Noch ist dies vorsichtig zu betrachten, Sondereffekte wie Preissenkungen spielten bei diesen Zuwächsen eine Rolle. Doch setzt sich der Trend fort, dürfte auch Chinas Energie-Hunger wieder zunehmen.Außerdem scheinen die USA eine Rezession vermeiden zu können. Bei den Vereinigten Staaten und China handelt es sich nicht nur um die beiden stärksten Volkswirtschaften der Welt, sondern auch um die größten Energieverbraucher.

Exportpreise für Flüssigerdgas (LNG)

Quelle: Bloomberg

Normalisie

Dieser Artikel ist erschienen in...