Rückkäufe oder Prämien?

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Andis Börsen-Barometer

DIE BARRESERVEN DER US-UNTERNEHMEN BEFINDEN SICH AUF EINEM REKORDNIVEAU.

Insgesamt beträgt der Cash-Bestand aktuell rund vier Billionen Dollar (3,7 Billionen Euro). Allein Alphabet und Microsoft halten etwa 250 Milliarden Dollar Liquidität. Es ist wahrscheinlich, dass die Firmen die Mittel auch nutzen, um ihre Anteilseigner zu verwöhnen. Kapitaleinkünfte spielen für US-Bürger eine größere Rolle als etwa in Deutschland. Traditionell geschieht die Beteiligung der Aktionäre über Erfolgsprämien. In den USA sind aber auch Aktienrückkäufe ein wichtigerer Bestandteil der Aktionärsbeteiligung als in Europa.

Hier soll der Frage nachgegangen werden, wie sich Dividenden oder „Buybacks“ auf die Wertentwicklung auswirken. Klar ist: Dividenden stehen verschiedenen Studien zufolge langfristig für rund 40 Prozent der Gesamterträge von Aktieninvestments, sie sollten also auf keinen Fall vernachlässigt werden. In der vergangenen Dekade (2013 bis 2023) allerdings brachte die Strategie, auf jene zehn Dow-Jones-Werte zu setzen, die die höchsten Dividendenrenditen boten, im Schnitt lediglich zehn Prozent Plus jährlich, der gesamte Dow Jones aber 11,5 Prozent. Bei den

Rückkäufen wird der S&P 500 Buyback Index stärker beachtet. Er bündelt die 100 der 500 Mitglieder mit den in Relation zum Börsenwert umfangreichsten Rückkäufen. Dieser Index warf in den vergangenen zehn Jahren im Mittel 12,23 Prozent ab, der breite S&P 500 jedoch 12,86. Aus dieser Warte schnitten Rückkäufe mit einer Unter-Performance von 0,63 Prozentpunkten besser ab als die Dividendenstrategie mit 1,5 Prozentpunkten.

Die relative Outperformance der allgemeinen Indizes (und auch die bessere Entwicklung des S&P 500 gegenüber dem Dow Jones) in den vergangenen Jahren geht indes darauf zurück, dass gerade zuletzt wenige Technologieschwergewichte –unabhängig von ihrer Dividenden- oder Rückkaufpolitik – die Märkte nach oben gezogen haben. Es gab durchaus schon Phasen, in denen Dividenden- oder Rückkaufindizes den breiten Markt geschlagen haben.

Auf Einzelwertebene dürfte es am sinnvollsten sein, auf Titel zu setzen, die eine ausgewogene Kombination von Rückkäufen und Prämien verfolgen. Denn Rückkäufe verringern die Zahl der Aktien und stärken so die Fähigkeit der Firmen, stabile oder steigende Dividenden zu zahlen.

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