Ein Signal für höhere Kurse

2 min lesen

CHARTANALYSE

Alles schon mal da gewesen: Der Dax des Jahres 2024 ähnelt dem Dax des Jahres 1996. Für Anleger könnte sich der Vergleich lohnen

BÖRSENHANDEL: Vorstoß des Dax in den Bereich zwischen 21 500 bis 22 000 Punkte?
Foto: Adobe Stock

Überraschend ähnlich

Es gibt Parallelen. Der Dax seit 2018 entwickelt sich ähnlich wie der Dax von 1990 bis 1996. Damals konnten Anleger Gewinne von über 30 Prozent erzielen. Nach 1996 ging die Hausse sogar noch weiter. Auch diesmal spricht einiges für eine Fortsetzung

Quelle: Bloomberg, eigene Bearbeitung

Der Mythos, dass Charttechniker im Kaffeesatz wühlen, um die Zukunft vorherzusagen, entspricht nicht der Realität. Charttechniker arbeiten akribisch. Sie nutzen Charts, um die zukünftige Kursentwicklung von Wertpapieren anhand der Kursentwicklung in der Vergangenheit vorherzusagen.

Die Charttechnik geht davon aus, dass sich die Geschichte wiederholt. Denn das Verhalten der Menschen hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Sie sind entweder gierig oder in Panik. Diese Stimmungsschwankungen führen zu immer wiederkehrenden Kursmustern.

Die Chartinterpreten machen sich die menschlichen Verhaltensmuster zunutze. Sie verglichen deshalb zum Beispiel den Kursverlauf des Dax von 1990 bis 1996 mit den Bewegungen des Deutschen Aktienindex seit 2018 (siehe Grafik links). Das Ergebnis ist beeindruckend.

Denn die Analyse zeigt deutliche Parallelen. Insgesamt gewann der Index von Anfang 1990 bis März 1996 rund 35 Prozent, der Dax seit Anfang 2018 ähnlich viel. Das inspiriert Charttechniker. Denn ab Mitte der 1990er-Jahre ging der Dax durch die Decke. Wenn sie eine solche Möglichkeit nicht auf dem Radar hätten, wären sie keine Charttechniker.

Steht uns also eine Fortsetzung der Hausse bevor? Skepsis ist mehr als berechtigt. Schließlich sind die Zeitungen, Newsportale und TV-Sendungen voll von schlechten Nachrichten. Aber das interessiert die Charttechniker nicht. Für sie steckt die Wahrheit in den Kursbewegungen. Alle Informationen, die öffentlich bekannt sind, sind in den Kursen enthalten. Aber es fließen auch Informationen ein, die nicht jeder kennt. Sie beeinflussen das Spiel von Angebot und Nachfrage. Die Preisbildung wird so zu einer Art Puzzlespiel. Aber eines, bei dem einige Puzzleteile fehlen.

Charttechniker nutzen mehrere Methoden und Indikatoren, darunter Kurse, Volumen und daraus abgeleitete Werkzeuge, um ihre Ideen zu bestätigen. Der Relative-Stärke-Index (RSI) zum Beispiel stellt die Auf- und Abwärtsbewegungen eines Basiswertes in Relation dar. Er kann also zwischen null und 100 Prozent schwanken. Traditionell gelten Werte über 70 Prozent als überkauft (teuer!). Werte unter 30 Prozent deuten auf einen überverkauften (günstig!) Basiswert hin. Problematisch ist, dass man sich nicht ausschließlich auf einen Indikator verlassen

Dieser Artikel ist erschienen in...