Kleinanlegerstrategie der EU macht Finanzprodukte teurer

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GASTBEITRAG

Mehr statt weniger Gebühren: Die von der EU-Kommission geplante Abschaffung bestimmter Provisionen könnte Kleinanlegern schaden

„Value for money“, mehr Rendite fürs gleiche Geld, so könnte man das „Credo“ der sogenannten EU-Kleinanlegerstrategie der Europäischen Kommission zusammenfassen. Doch was der Entwurf der Strategie hier verspricht, verkehren die darin enthaltenen Regulierungsvorschläge ins Gegenteil. Denn am Ende werden Produkte wie Investmentfonds, ETFs oder fondsgebundene Lebensversicherungen wohl eher teurer und werfen so weniger als mehr Rendite ab.

Was steckt dahinter? Geht es nach der EU-Kommission, sollen Provisionen im sogenannten „execution only“ verboten werden. Solche Provisionen erhalten beispielsweise Fondsgesellschaften, wenn sie die in den Fonds enthaltenen Aktien und Anleihen am Markt erwerben. Die Provision kann als eine Art Mengenrabatt interpretiert werden, den die Fondsgesellschaft wegen der Losgrößen durchsetzen kann.

Ein privater Anleger würde sie nicht bekommen, da er meist nur kleine Mengen kauft. Aber auch die Fondsgesellschaft soll sie nach dem Willen der EU-Kommission nicht mehr bekommen, wenn der Kunde ohne Beratung zum Beispiel über sein Online-Depot Anteile erwirbt. Den Fondsgesellschaften würde so eine wichtige Einnahmequelle genommen werden. Die Konsequenz wäre ein Anstieg der Transaktionskosten, die die Fondsgesellschaft dem Kunden in Form von Gebühren in Rechnung stellen muss. Für diesen verteuert sich das Produkt.

Die Begründung der Kommission: Die Provisionen seien verdeckt, also für den Kunden nicht transparent. Da keine Beratung stattfinde, sei die Provision nicht gerechtfertigt und die Qualität des Produktes verbessere sich nicht. Und Provisionen seien Kosten, die das Produkt verteuern. Dass ein Provisionsverbot in diesem Falle am Ende dieser Argumentationskette in sich zusammenfallen lässt, inte

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