Börsen-Fiesta in Madrid

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SPANIEN

In Spanien boomen weiter Wirtschaft und Tourismus. Höchste Zeit also, sich die Renditechancen anzusehen, die spanische Aktien in unterschiedlichsten Branchen bieten

BÖRSE MADRID: Enrique María Repullés erbaute 1884 das Gebäude für den Parketthandel

Eine Bärenstatue zählt zu den Wahrzeichen im Zentrum von Madrid. Und der Bär mit dem Erdbeerbaum bildet auch das Wappen der spanischen Hauptstadt. An der Madrider Börse sind dagegen seit mehr als einem Jahr wieder die Bullen unterwegs. Ende November 2023 hatte der Leitindex der Börse Madrid die 10 000-Punkte-Marke zurückerobert. Im gesamten Börsenjahr 2023 legte er um 22,8

Prozent zu. Unter den europäischen Börsenplätzen ist das die zweitbeste Performance nach der Börse Mailand. Dort schnitt der Leitindex FTSE MIB mit einem satten Plus von 28 Prozent noch besser ab.

Eine wichtige Rolle für die starke Performance spielte die hohe Gewichtung des Bankensektors. Die spanischen Geldhäuser profitierten von den anhaltend hohen Zinsen in Europa. Aber auch bei zwei anderen Schwergewichten, dem Modekonzern Inditex, und dem Bauriesen ACS, kletterten die Aktienkurse parallel zum gut laufenden operativen Geschäft.

Weil es in der Wirtschaft weiter läuft, eröffnen sich nach dem jüngsten Rücksetzer gute Einstiegskurse. Das Aufholpotenzial ist enorm. Während der Dax gerade ein neues Allzeithoch erreicht, liegen die Höchststände beim Ibex 35 noch weit zurück. Sein Allzeithoch erreichte er vor der Finanzkrise mit 15 945,70 Punkten am 8. November 2007.

Die Wirtschaft boomt. Mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt war Spanien 2023 der Klassenprimus unter allen großen europäischen Volkswirtschaften (siehe Balkengrafik). Dieses Wachstum soll sich zwar 2024 und 2025 etwas abschwächen. Das ändert aber nichts daran, dass Spanien innerhalb der Eurozone weiterhin die größte Wirtschaftsdynamik entfaltet. Vom Ende der steigenden Zinsen profitieren zum einen Firmen aus defensiven Branchen wie Erneuerbare Energien und Versorger, zum anderen zyklische Sektoren wie Immobilien und Infrastruktur, die in Spaniens Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen.

Dasselbe gilt für den wieder boomenden Tourismus. Und zu guter Letzt stützt der anhaltend robuste Arbeitsmarkt den Binnenkonsum. „Die Resilienz der spanischen Verbraucher hilft den Konsumtiteln“, meint Mark Schumann, Fondsmanager bei der DWS. „Darüber hinaus profitieren einige Banken in Spanien von der Kombination aus dem immer noch guten Zinsergebnis und den geringen Kreditausfällen, die teilweise auch der aktuellen relativen Stärke der spanischen Wirtschaft geschuldet sind.“

Charakteristisch für spanische Konzerne ist deren geografische Ausrichtung auf lateinamerikanische Absatzmärkte. Für Fondsmanager Schumann eine Opportunität, wenn bei der Titelauswahl die langfristig hohen

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